I. Epitaphium
des hl. Papstes Damasus über die Standhaftigkeit des hl. Papstes Marcellus in der Aufrechterhaltung der Bußdisciplin.
Der wahrheitsliebende Vorsteher war, weil er den Gefallenen ihre Verbrechen zu beweinen geboten, allen Elenden ein bitterer Feind.1 Daher Wuth, daher Haß, Zwietracht, Streit, Aufruhr, Todtschlag, Auflösung des (kirchlichen) Friedens. Um des Verbrechens (jenes) Andern2willen, der in der Zeit des Friedens Christus verleugnet hatte, ward er3von dem rohen Tyrannen4des Landes verwiesen. Das wollte Damasus (hier) in Kürze berichten, damit das Volk das Verdienst des Marcellus erkennen könnte. S. 503
So übersetzte ich nach der von Kraus (Roma Sotter. S. 171) angenommenen, auch von der Klosterneuburger Handschrift bestätigten Leseart, während Coustant (p. 311) also liest: Veridicus lector, lapsus quia crimina flere praedixit miseris, fuit omnibus hostis amarus. ↩
Man vermuthet, daß dieß derselbe Heraklins gewesen, wegen dessen auch der folgende Papst Eusebius in die Verbannung geschickt wurde, der sich an die Spitze dieser bußscheuen und gewaltthätigen Partei stellte. ↩
Marcellus ↩
Maxentius ↩
