7.
Wieder nahten sie und begannen die Finger seiner linken Hand abzuschneiden. Zuerst schnitten sie den kleinen Finger ab. Mit großem Freimut (παρρησία) sprach er: „Klein bin ich vor Dir, o Großer, der Du Dich selbst klein gemacht und die Tausende Geringer gleich mir in Deinem Opfer für die ganze Welt groß gemacht. Deshalb übergebe ich Dir freudig Seele und Leib. Denn Du, o Herr, wirst ihn zu seiner Zeit als einen unversehrten und gesegneten auferwecken„1. Dann schnitt man ihm den Ringfinger ab und, noch mehr in Liebe zu seinem Herrn entflammt, sprach er: „Siebenmal will ich mit dem siebten Finger den Vater, Sohn und S. 157 Heiligen Geist loben.“ — Sie schnitten ihm den achten Finger ab und er sprach: „Am achten Tage wird der Hebräer beschnitten und von den Unbeschnittenen ausgesondert. Auch ich, Dein Diener, habe den Blick meines Herzens und meinen Sinn von diesen unreinen Unbeschnittenen ausgesondert. Nach2 Dir allein dürstet meine Seele, mein Gott: wann werde ich kommen und Dein Angesicht sehen.„ — Da schnitten sie ihm den neunten Finger ab und er öffnete den Mund zur Rede: „In der neunten Stunde, o Herr, warst Du um unserer Sünden willen am Kreuze ausgespannt. Und auch jetzt bekenne ich Dich, Christus, der Du am Holze ausgespannt wurdest, mit dem neunten Finger, da auch ich, Dein Diener, gewürdigt wurde, ausgespannt zu werden, damit die Zweige meines Leibes um Deines Namens willen abgeschnitten würden.“ — Darauf schnitt man ihm den zehnten Finger ab. Er bekannte und sprach: „Mit (dem Buchstaben) Jod3 wird jede Zahl gerechnet; mit demselben Buchstaben werden Tausende und Zehntausende gerechnet und durch Jesus geschah die Erlösung der Welt. Deshalb will auch ich, der Geringe, mit der zehnsaitigen Zither Lob zur Ehre dessen singen, der mich dieses Opfers gewürdigt hat, daß ich statt mit Saiten von Schafdärmen mit den Saiten (der) abgeschnittenen (Finger) meiner Zither ihm wohl tönendes Lob singe und sage."
