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Leben des heiligen Antonius (BKV)
42. Kapitel.
Wenn also der Teufel sogar selbst zugibt, daß er nichts vermag, müssen wir ihn und seine Dämonen S. 729 gänzlich verachten. Zwar hat der Feind mit seinen Hunden1 so viele Listen, wir aber können ihn verachten, da wir seine Schwäche kennen gelernt haben. Laßt uns also in Gedanken nicht fallen, laßt uns in der Seele nicht an Furcht denken, wollen wir uns nicht selbst Angst einjagen, indem wir sagen: Wenn nur kein Dämon kommt und mich zur Umkehr zwingt. Wenn er mich nur nicht ergreift und niederwirft oder plötzlich herankommt und mich in Verwirrung bringt! Wir wollen durchaus nicht an etwas Derartiges denken, wir wollen auch nicht trauern, als ob wir zugrunde gingen; wir wollen vielmehr Mut fassen und uns immer freuen, daß wir gerettet werden. Wir wollen in unserem Inneren erwägen, daß der Herr mit uns ist, der sie verscheuchte und niederwarf. Wir wollen überlegen und immer beherzigen, daß die Feinde uns nichts tun werden, da der Herr mit uns ist. Denn wenn sie erscheinen, verhalten sie sich selbst so gegen uns, wie sie uns antreffen, und nach den Gedanken, die sie in uns finden, gestalten sie auch ihre Trugbilder. Wenn sie uns nun feige und in Verwirrung finden, dann eilen sie sogleich herbei wie Räuber, die einen Platz ohne Bewachung treffen; und was wir von uns selbst denken, das vergrößern sie noch obendrein. Wenn sie uns furchtsam und feige sehen, dann vermehren sie die Mutlosigkeit durch ihre Erscheinungen und Drohungen, und die arme Seele wird damit gefoltert. Wenn sie uns dagegen freudig im Herrn finden, wie wir überdenken die zukünftigen Güter, die Gaben des Herrn, wie wir erwägen, daß alles in der Hand des Herrn liegt, daß ein Dämon nichts gegen einen Christen vermag, daß er überhaupt keine Macht hat gegen jemand: wenn sie nur die Seele durch solche Gedanken behütet sehen, dann wenden sie sich beschämt ab. So wich der Feind von Job zurück, als er ihn geschirmt fand. Den Judas aber, den er entblößt von all diesem traf, brachte er in seine Gewalt. Wenn wir also den Feind verachten wollen, mögen wir immer an die Gnaden des Herrn denken, und die Seele soll sich beständig freuen in froher Hoffnung.2 S. 731 Dann werden wir das Getändel der Dämonen ansehen wie Rauch, wir werden wahrnehmen, wie sie nicht verfolgen, sondern fliehen. Denn wie ich vorher sagte, sind sie gar feig, da sie immer das ihnen bereitete Feuer erwarten.
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The Life of Antony
42.
‘If, therefore, the devil himself confesses that his power is gone, we ought utterly to despise both him and his demons; and since the enemy with his hounds has but devices of this sort, we, having got to know their weakness, are able to despise them. Wherefore let us not despond after this fashion, nor let us have a thought of cowardice in our heart, nor frame fears for ourselves, saying, I am afraid lest a demon should come and overthrow me; lest he should lift me up and cast me down; or lest rising against me on a sudden he confound me. Such thoughts let us not have in mind at all, nor let us be sorrowful as though we were perishing; but rather let us be courageous and rejoice always, believing that we are safe. Let us consider in our soul that the Lord is with us, who put the evil spirits to flight and broke their power. Let us consider and lay to heart that while the Lord is with us, our foes can do us no hurt. For when they come they approach us in a form corresponding to the state in which they discover us 1, and adapt their delusions to the condition of mind in which they find us. If, therefore, they find us timid and confused, they forthwith beset the place, like robbers, having found it unguarded; and what we of ourselves are thinking, they do, and more also. For if they find us faint-hearted and cowardly, they mightily increase our terror, by their delusions and threats; and with these the unhappy soul is thenceforth tormented. But if they see us rejoicing in the Lord, contemplating the bliss of the future, mindful of the Lord, deeming all things in His hand, and that no evil spirit has any strength against the Christian, nor any power at all over any one—when they behold the soul fortified with these thoughts—they are discomfited and turned backwards. Thus the enemy, seeing Job fenced round with them, withdrew from him; but finding Judas unguarded, him he took captive. Thus if we are wishful to despise the enemy, let us ever ponder over the things of the Lord, and let the soul ever rejoice in hope. And we P. 208 shall see the snares of the demon are like smoke, and the evil ones themselves flee rather than pursue. For they are, as I said before, exceeding fearful, ever looking forward to the fire prepared for them.’
‘An important psychological observation.’ (Schaff.Ch. Hist.) ↩