8.
Nun räumen wir ein, dass es Unerfahrene gibt, die behaupten, es sei nicht dasselbe, ans Holz geschlagen oder ans Holz gehängt zu werden (404,2). Denn auf diese Weise glauben einige könne man diese Streitfrage lösen, indem man sagt, dass jener Fluch des Moses dem Judas gegolten hat, der sich mit einem Strick erhängt hat, als ob sie zuerst einmal wüssten, ob sich dieser an einem Holz- oder Steinbalken erhängt hat. Wahr aber ist – was ja auch Faustus erwähnt hat (404,3) – dass die Aussage des Apostels (Gal. 3,13) keine andere Interpretation zulässt, als dass der Fluch eine Voraussage auf Christus enthält. Doch solche Unerfahrenheit einiger Katholiken ist ja die Jagdbeute der Manichäer; auf solche Menschen pflegen sie Jagd zu machen und sie mit ihren Täuschungsmanövern zu umgarnen. Wir gehörten zu diesen, als wir auf sie hereinfielen, als wir bei ihnen hängenblieben, und als wir uns dann, nicht durch eigene Kraft, sondern durch die Barmherzigkeit Gottes, wieder herausreissen konnten.
