13.
Wenn aber Faustus den Eindruck hatte, dass Moses jene Worte (deut. 25,7): Verflucht ist ein jeder, der seinen Samen nicht erweckte in Israel, aus Verachtung gegenüber Enthaltsamkeit und Jungfräulichkeit ausgesprochen habe (cf. 403. 17 ff.), mögen die Manichäer Isaias nachlesen, der deutlich sagt (Is. 56,4 ff.): Dies spricht der Herr: Allen Verschnittenen, die meine Gebote einhalten, die sich für das entscheiden, was mir gefällt, und an meinem Testament festhalten, ihnen gebe ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz, der ihnen Ruhm verschafft, mehr als Söhne und Töchter es tun würden; einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der niemals ausgetilgt wird. Wenn sie nun aber meinen, dass Isaias hier im Widerspruch zu Moses steht, sollen sie meinetwegen Gefallen an Isaias finden; wenn Moses ihnen missfällt, so spricht es vor allem gegen sie. Uns nämlich genügt es zu wissen, dass ein einziger Gott sowohl durch Moses wie durch Isaias gesprochen hat, auch jenen Satz, dass ein jeder verflucht ist, der seinen Samen nicht erweckt hat in Israel (deut. 25,7), sei es damals, als die Zeugung von leiblicher Nachkommenschaft in ehelicher Reinheit zur Pflicht des Bürgers gehörte, um das Weiterleben des Volkes dem Fleisch nach zu sichern, sei es heute, wo keiner glauben soll, es genüge für ihn, wenn er geistig geboren sei, und er brauche sich nicht zu bemühen, das Kapital des Herrn zu mehren, indem er, jeder nach seinen bescheidenen Möglichkeiten, durch Verkündigung Christi Christen zeugt. So umschliesst jener göttliche Satz (deut. 25,7) in wunderbarer Kürze die Zeiten beider Testamente: Verflucht ist ein jeder, der seinen Samen nicht erweckt hat in Israel.
