4.
Und so wissen wir zwar nicht, was mit Elias geschehen ist; wir glauben aber das, was die Schrift, die der Wahrheit verpflichtet ist, über ihn bezeugt. Das allerdings wissen wir, dass ihm geschehen ist, was im Willen Gottes liegt, und dass überhaupt keinem Menschen etwas geschehen kann, was nicht im Willen Gottes liegt. Sollte mir daher jemand sagen, es könne geschehen, dass beispielsweise das Fleisch dieses oder jenes Menschen in den himmlischen Leib verwandelt würde, dann stimme ich durchaus zu, dass dies geschehen kann; ob es aber geschehen wird, weiss ich nicht, und ich weiss es deshalb nicht, weil es mir verborgen ist, was in diesem Fall Gottes Wille ist; andererseits ist mir aber nicht verborgen, dass es ohne Zweifel geschehen wird, wenn es so Gottes Wille ist. Wenn ich nun aber jemanden sagen hörte, irgendein Geschehnis sei vorausbestimmt gewesen, doch Gott habe bewirkt, dass es nicht eintrete, werde ich in unerschütterlichem Glauben antworten: Nein, genau das war vorausbestimmt, was Gott bewirkt hat, nicht das Gegenteil davon, das Gott nur dann bewirkt hätte, wenn es vorausbestimmt gewesen wäre. Denn Gott wusste gewiss, was er später wirken wollte, und genauso wusste er also, dass das nicht vorausbestimmt war, das er mit seinem Wirken verhindern wollte. Und es ist doch über jeden Zweifel erhaben, dass eher das wahr ist, was Gott weiss, als was der Mensch vermutet. Deshalb ist es genau so unmöglich, dass etwas, was für die Zukunft vorausbestimmt ist, nicht verwirklicht wird, wie es unmöglich ist, dass Vergangenes nicht verwirklicht worden ist; denn es kann ja nicht in Gottes Willen liegen, dass etwas in ein und der selben Hinsicht sowohl falsch als auch wahr ist. Daher wird alles, was wahrhaft für die Zukunft vorausbestimmt ist, ohne jeden Zweifel auch eintreten; wenn es aber nicht eintreten wird, war es nicht vorausbestimmt. Ebenso ist alles, was wirklich Vergangenheitsgeschehen ist, ohne Zweifel auch abgelaufen.
