11.
[Forts. v. S. 129 ] Sieh also, das alles und anderes dergleichen stürzt jene, die es tun, in Strafen. Wenn du aber als Vorsteher der Kirche lässig bist und es versäumst, darauf genau aufmerksam zu machen und dich darüber zu verlässigen, so wisse, daß man von deinen Händen das Blut der Verlorenen fordern wird. Wenn jemand schon seine eigenen Qualen nicht ertragen kann, wieviel schlimmer ist es dann noch, so die Verantwortung für andere Seelen tragen zu müssen! In welches Dunkel wird er kommen, welche Feuerströme werden für ihn genügen, welche schauerliche Abgründe? Sei darum wachsam, mahne immer, rufe unablässig, prüfe alles und merke auf alles, mahne und predige fleißig, bald mit Tadel, bald mit Bitten, hier ermutige, indem du ihnen die Freuden nach dem heißersehnten Reiche schilderst, (jene) dort schüchtere sie ein durch die Furcht vor den bösen, schrecklichen Qualen, andere ermahne inmitten der Kirche, so daß die andern es hören können; wieder andere tadle unter vier Augen, damit sie nicht aus Scham vor der Öffentlichkeit sich abkehren und den Tadel verachten. Wenn sich aber manche nichts daraus machen (dein Wort mißachten), so trete ihnen nicht mit Geschrei entgegen, denn der Diener des Herrn darf nicht streitsüchtig sein, sondern er sei freundlich gegen jedermann, damit er sie womöglich zur Buße bewege.
