4.
Und Das, was wir gesagt haben, ist nur etwas Weniges von den unzähligen Wohlthaten. Wie die Kinder im Leibe S. 23 der Mutter nicht wissen, in welchen Zustand sie versetzt werden und nicht sehen die Geschöpfe Gottes und sie nicht besitzen, ebenso ist es auch uns nicht verständlich, nach dem Worte des Apostels, welcher sagt: „Wir wissen nur Weniges von dem Vielen und prophezeien nur Weniges von dem Vielen; aber wenn die Vollendung werden wird, dann wird das Unvollkommene aufhören.“1 Denn es wird vermehrt in Allem und ist unaussprechlich, und den Unkörperlichen ist es nicht verständlich, geschweige denn, daß es Einer von den Körperlichen mit seinem Sinne zu erfassen und zu sagen vermöchte. Denn gleichwie die Finsterniß vor dem Lichte flieht, ebenso flieht das irdische Leben vor dem himmlischen und unsterblichen Leben. Wegen dieser Güter sollen wir in uns haben alle Mühen des Guten und verharren in der Pflege des Wohlgefallens Gottes, welcher voll ist von Verheißungen des Guten. Fliehen wir vor den unreinen und schamlosen Begierden und vor dem Bösen, für welches unter schmerzlichen Drohungen Strafe ist, und folgen wir dem Glanze des himmlischen, reinen Lebens. Seien wir wohlthätig gegen die Brüder in Liebe in allen Bedürfnissen des Lebens, verwalten wir die guten Ueberlieferungen zum Heile der Seele und des Leibes, auf daß wir geladen und berufen werden zur Gnade der Kindschaft! Denn das Gute hat Gott in uns gepflanzt, aber auch den freien Willen, ob wir immer das Gute thun wollen, damit die geistigen Gesetze befestigt werden in unseren Herzen, die Hoffnung, die Liebe, der Glaube, zugleich mit den anderen durch den freien Willen der Engel und Menschen, auf daß wir Erben werden des herrlichen Lebens und beglückt werden vom Schöpfer mit einer Seligkeit, die unaussprechlich ist.
1Kor 13,9 f. ↩
