3.
Denn wie die vernünftigen Geister lebendig sind und unsterblich und nicht die Beschränkung des Alters und die Begrenzung der Schritte haben, obgleich sie sich über den Himmel erheben und über das Meer hinüberschreiten, im Gedächtniß des Wissens der Weisheit, welche in der Leitung der heiligen Schriften besteht, sondern wie sie sich in einem Augenblick von dorther begeben in die Wohnungen des körperlichen Lebens, ebenso werden auch die Leiber in der Auferstehung dort versetzt in ein unaussprechliches und unbeschreibliches Leben, in mannigfache Strahlen und in lebendiges Licht und in Herrlichkeit; sie werden entzündet mit dem Feuer des Geistes zu einem unauslöschlichen Lichte. Und wie es verächtlich und unrühmlich ist, die Leiber zu sehen wie lebendige, unsterbliche Geister, ebenso sind auch alle Lichter und alle Strahlen der Gestirne, welche erlöschen, sichtbar den Geschöpfen, obwohl sie unerreichbar sind und nicht bleiben, sondern nur die lebendigen und unvergänglichen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit S. 22 des Ruhmes bleiben, womit bekleidet sind die Heiligen im unsterblichen Leben mit der Seele und dem Leibe, gleichwie man zu sehen vermag die mit Licht umkleidete Sonne vom Aufgang bis zum Untergang, ein Licht, welches auslöschlich ist nach dem Ausspruche des Herrn: „Sonne und Mond werden verfinstert werden,“ sagt er, „und die Sterne werden verdeckt werden, und die Gerechten werden glänzen wie die Sonne im Reiche Gottes.“1 „Denn wenn Christus, euer Leben,“ sagt der Apostel, „offenbar wird, dann werdet auch ihr offenbar werden mit Ruhm,“2 angefacht mit göttlichem Feuer zu einem unauslöschlichen und reinen Lichte. Und wenn er sie mit seinem unauslöschlichen Lichte umkleidet, mit dem Lichte der Sonne der Gerechtigkeit, und ihnen den Glanz der Heiligen gibt, dann bleiben sie immerfort lebendig und erleuchtet. In heiliger Liebe sind sie beseligt und mit Ruhm verherrlicht in der unendlichen Vollkommenheit Christi; denn Niemand kann Dieses sagen; denn Gott wird Alles in Allem sein. Er ist voll von unsterblichen Gütern nach dem Ausspruche des Herrn, der vom Vater erfleht: „Wie du und ich Eins sind, daß so auch die Gläubigen und die Heiligen in uns seien.“3 Denn also hat Gott die Menschen geliebt, daß er auch die Ehre und den Ruhm der Gottheit uns geschenkt hat. Gott hat diese Welt gemacht wegen der Menschen zur Hervorbringung und zur Ernährung und zum Leben der Rechtschaffenheit und der Gerechtigkeit, und mit den Werken der Tugend durch die Beobachtung der Gebote gibt er diesen unsterblichen und schmackhaften göttlichen Ruhm, versetzend zu den unvergänglichen Gütern und zu den ewigen Freuden.
