10.
Denn so lange der Mensch gehorchte den Geboten Gottes gehorchten auch die wilden giftigen Thiere dem Menschen wie einem Herrn und König. Wie dem Daniel, welcher im Gebote stand, und wie den drei Jünglingen im Feuerofen, und wie das S. 47 Meer dem Petrus; auch allen Heiligen waren die Geschöpfe unterworfen von dem Willen Gottes. Denen aber, welche abfallen von dem Gebote Gottes, widersetzen sich auch alle Geschöpfe, die vernünftigen, und die unvernünftigen, und diese verkehren die ganze Erde mit den Pflanzen und Kräutern zum Verderben. „Er hat,“ heißt es, „die fruchtbare Erde salzig gemacht wegen der Lasterhaftigkeit der Bewohner.“1 Wie viel Mühe und Mittel wurden von den Heiligen angewendet, um die Menschen zur Rechtschaffenheit zu führen durch die Gesetze und das Evangelium Christi, so auch von den Menschen durch die Mittel der Gnade Gottes, um zum Gehorsam zu bringen die wilden Thiere und um die Thiere und die Vögel für die Bedürfnisse dienstbar zu machen und die Erde zu gebrauchen für die Bedürfnisse und um das Feuer und das Wasser und den Wind uns dienstbar zu machen, dazu hat die Weisheit Gottes Anleitung gegeben. Und die Vorsorge des Schöpfers bewegt unsichtbar zu unserem Gehorsam die wilden Thiere und die Vögel und die Schlangen und die Würmer, die im Meere und auf dem Lande sind. Denn wenn nicht die Furcht des Herrn darüber wäre, so würden sie alle uns ausrotten. Und wo sie immer uns schaden, so bewegen sie zur Furcht Gottes, auf daß wir uns erheben von der Trägheit und immer zum Leben der Tugend uns wenden. Denn auch die wilden Thiere sind nicht etwa von Natur aus böse geworden, wie sie es bezeugen durch ihre Zutraulichkeit gegen die Beschwörer, und der Löwe und der Leoparde und der Bär gehorchen den Menschen wie der Ochs und der Hund und alle anderen, welche unter das Joch gehen und schmeicheln und gegen die Fremden wüthen und den Unbekannten Tod und Wunden bereiten.
Vergl. 2. Petr. 2, 6 ↩
