11.
Wie nun aus irgend einem Grunde die Wuth in das Gehirn fällt und die Heilmittel zurückweist und von der S. 48 Vertraulichkeit zur Wuth1 sich abkehrt zum eigenen und zu Anderer Verderben, ebenso kommt auch beim Lernen der Irrthum in den Sinn des Verstandes und macht ihn rasend wie den Wüthenden, läßt ihn nicht mehr erkennen die Wahrheit durch ausgelassenes und ausschweifendes Leben, welches die Grenzen der Natur überschreitet, ohne je geheilt zu werden wie der Wüthende. Deßhalb ist viele Wachsamkeit erforderlich, und es ist nöthig, die Ohren zu bewahren und den Verstand vor solchem daraus erfolgenden Schaden und bei Tag und bei Nacht zu denken an die Gesetze des Herrn, welcher voll ist von Erlösung und Leben. Die verständigen und vernünftigen Menschen sollen durch die Gnade Gottes unbeweglich bleiben im Guten, in aufrichtigem Glauben und in makellosen Sitten; sie sollen sich vom Schlechten zum Guten wenden, um würdig zu werden der geistigen Gesundheit und unbefleckter Reinheit durch die Gnaden der wahren Liebe Gottes, um zu erlangen die Gnade des Apostolats, der Prophezie, des Lehramts, um der Gnade des Priesterthums mit übereinstimmendem Willen würdig zu werden, um zu erleuchten alle Gedanken des Verstandes mit dem Lichte der Wissenschaft und Weisheit, um mit würdigen, dankbaren Sitten zu gelangen in den Hafen des Lebens.
Statt waraguthin, welches in den Lexicis fehlt, ist sicher kataghutiun zu lesen. ↩
