16.
Hernach wurde ein Beamter des Tahmjezdegerd zu den genannten Bischöfen geschickt. Er kam und fragte: „Wer ist euer Haupt?" Da alle schwiegen, war dort ein Knabe gebunden, der Sohn einer Witwe aus Karkâ, namens Dêndôê, gleich dem ersten Dendöe in den Tagen Schâpûrs. Wegen dieses Dêndôê kam die Metropolitanwürde nach Karkâ. Er erhob sich nämlich mutig und sprach zu den Vätern: „Seid stark, Väter im Herrn, und fürchtet nicht. Steht den Feinden Rede. Wenn nicht, so gebt eure Zustimmung zum Prinzipat von Karkâ und wir nehmen statt euer die Folterqualen auf uns." Sofort stimmten der Metropolit von Schargerd und seine Bischöfe zu, schrieben und besiegelten es und sagten: „Dir, o Knabe, steht die Metropolitanwürde zu; du bist der zweite Elias und Knabe David in dieser Zeit der Not." Von da an war die Metropolitanwürde in Karkâ festgelegt. Sie legten ihm die Hand auf und segneten ihn in ihren Fesseln. Als die Heiden sahen, daß die Christen auf ihrem Stolz bestanden und nach ihren Kanonen furchtlos wandelten, mordeten sie sie mit dem Schwerte. Zuerst töteten sie den gepriesenen Dêndôê, dann die Bischöfe und die übrigen, die teils aus Karkâ, teils aus verschiedenen Orten waren.
