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The First Apology of Justin
Chapter X.--How God is to be served.
But we have received by tradition that God does not need the material offerings which men can give, seeing, indeed, that He Himself is the provider of all things. And we have been taught, and are convinced, and do believe, that He accepts those only who imitate the excellences which reside in Him, temperance, and justice, and philanthropy, and as many virtues as are peculiar to a God who is called by no proper name. And we have been taught that He in the beginning did of His goodness, for man's sake, create all things out of unformed matter; and if men by their works show themselves worthy of this His design, they are deemed worthy, and so we have received--of reigning in company with Him, being delivered from corruption and suffering. For as in the beginning He created us when we were not, so do we consider that, in like manner, those who choose what is pleasing to Him are, on account of their choice, deemed worthy of incorruption and of fellowship with Him. For the coming into being at first was not in our own power; and in order that we may follow those things which please Him, choosing them by means of the rational faculties He has Himself endowed us with, He both persuades us and leads us to faith. And we think it for the advantage of all men that they are not restrained from learning these things, but are even urged thereto. For the restraint which human laws could not effect, the Word, inasmuch as He is divine, would have effected, had not the wicked demons, taking as their ally the lust of wickedness which is in every man, and which draws variously to all manner of vice, scattered many false and profane accusations, none of which attach to us.
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Erste Apologie (BKV)
10. Die Christen haben keine materiellen Opfer.
Wir haben aber auch die Lehre empfangen, daß Gott keiner materiellen Opfergabe von seiten der Menschen bedarf, da wir ihn ja selbst alles spenden sehen. Dagegen sind wir gelehrt worden und glauben fest, daß er nur jene in Gnaden annimmt, die das ihm innewohnende Gute nachahmen: Enthaltsamkeit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und was sonst Gott eigentümlich ist1, ihm, der mit keinem ihm erst beigelegten Namen benannt wird. Und wir sind ferner gelehrt worden, daß er im Anfange, weil er gut ist2, alles aus formloser Materie3 der Menschen wegen4 erschaffen hat; wir haben die Überlieferung, daß diese, wenn sie sich nach seinem Ratschlusse in Werken dessen wert erweisen, S. 74 des Umganges mit ihm gewürdigt werden und mit ihm gemeinsam herrschen, nachdem sie unvergänglich und leidenlos geworden sind. Denn so gewiß er sie im Anfange, als sie nicht waren, geschaffen hat, ebenso gewiß werden, so glauben wir, die, welche das ihm Wohlgefällige erwählen, wegen dieser Wahl der Unsterblichkeit und des Zusammenwohnens mit ihm gewürdigt werden. Denn daß wir im Anfange ins Dasein gerufen wurden, war nicht unser Verdienst; daß wir aber dem nachstreben, was ihm lieb ist, indem wir es mit Vernunftkräften, die er selbst uns schenkte, frei wählen, dazu leitet er uns an und dazu führt er uns zum Glauben. Und wir meinen, daß es im Interesse aller Menschen liegt, daß sie von der Erkenntnis dieser Dinge nicht abgehalten, vielmehr zu ihr hingeführt werden. Denn was die menschlichen Gesetze nicht zuwege bringen konnten, das hätte der Logos, da er göttlich ist, bewirkt, wenn nicht die bösen Dämonen viele Lügen und gottlose Beschuldigungen5 verbreitet hätten, indem sie sich verbündeten mit der jedem Menschen innewohnenden, zu allem Bösen neigenden und ihrer Natur nach vielgestaltigen Lust, Beschuldigungen, von denen uns doch keine trifft.
Ähnlich sagt Minucius Felix (Oct. 32): „Soll ich Gott Opfer und Schlachttiere darbringen, die er zu meinem Gebrauch erschaffen hat, und so sein Geschenk zurückweisen? Das wäre undankbar. Die rechte Opfergabe ist gute Gesinnung, ein reines Herz und ein lauteres Gewissen.“ ↩
Auch Platon gibt als Grund der Weltschöpfung die Güte Gottes an (Tim. 22 e): „Er war gut; in einem Guten aber entsteht niemals über irgend etwas Mißgunst; frei davon wollte er, daß alles ihm selbst so ähnlich wie möglich sei.“ ↩
Nach dieser und anderen Äußerungen Justins (ap. I 59 und 67,8) muß man wohl annehmen, daß er mit Platon einen ewigen Weltstoff lehrte; so auch Pfättisch, Der Einfluß Platos usw. 93 ff. ↩
Der Gedanke, daß Gott die Welt der Menschen wegen geschaffen hat, ist dem Christentum und Judentum eigentümlich. ↩
Gemeint sind die Verleumdungen der Heiden, daß die Christen in ihren Versammlungen Kinder schlachten und essen (thyesteische Mahlzeiten) und daß sie daselbst nach Auslöschen der Lichter Schlechtigkeit begehen (ödipeische Unzucht). ↩