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The First Apology of Justin
Chapter LX.--Plato's doctrine of the cross.
And the physiological discussion 1 concerning the Son of God in the Timaeus of Plato, where he says, "He placed him crosswise 2 in the universe," he borrowed in like manner from Moses; for in the writings of Moses it is related how at that time, when the Israelites went out of Egypt and were in the wilderness, they fell in with poisonous beasts, both vipers and asps, and every kind of serpent, which slew the people; and that Moses, by the inspiration and influence of God, took brass, and made it into the figure of a cross, and set it in the holy tabernacle, and said to the people, "If ye look to this figure, and believe, ye shall be saved thereby." 3 And when this was done, it is recorded that the serpents died, and it is handed down that the people thus escaped death. Which things Plato reading, and not accurately understanding, and not apprehending that it was the figure of the cross, but taking it to be a placing crosswise, he said that the power next to the first God was placed crosswise in the universe. And as to his speaking of a third, he did this because he read, as we said above, that which was spoken by Moses, "that the Spirit of God moved over the waters." For he gives the second place to the Logos which is with God, who he said was placed crosswise in the universe; and the third place to the Spirit who was said to be borne upon the water, saying, "And the third around the third." 4 And hear how the Spirit of prophecy signified through Moses that there should be a conflagration. He spoke thus: "Everlasting fire shall descend, and shall devour to the pit beneath." 5 It is not, then, that we hold the same opinions as others, but that all speak in imitation of ours. Among us these things can be heard and learned from persons who do not even know the forms of the letters, who are uneducated and barbarous in speech, though wise and believing in mind; some, indeed, even maimed and deprived of eyesight; so that you may understand that these things are not the effect of human wisdom, but are uttered by the power of God.
Literally, "that which is treated physiologically." ↩
He impressed him as a chiasma, i.e., in the form of the letter ch upon the universe. Plato is speaking of the soul of the universe. [Timaeus, Opp., vol. ix. p. 314. And see note of Langus (p. 37) on p. 113 of Grabe. Here crops out the Platonic philosopher speaking after the fashion of his contemporaries, perhaps to conciliate his sovereign. See Professor Jowett's Introduction to the Timaeus, which will aid the students.] ↩
Num. xxi. 8. ↩
Ta de trita peri ton triton. ↩
Deut. xxxii. 22. ↩
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Erste Apologie (BKV)
60. Weissagungen über das Kreuz Christi und den Weltbrand.
Auch was Platon im Timäus zur Erklärung der Welt über den Sohn Gottes gesagt hat, wo es heißt: „Er bildete ihn im All wie ein Chi“1, hat er in ähnlicher Weise dem Moses entlehnt. Denn in den Schriften des Moses steht geschrieben2, daß in der Zeit, als die Israeliten aus Ägypten auszogen und in der Wüste waren, ihnen giftspritzende Tiere, Nattern, Vipern und Schlangen aller Art entgegentraten, die dem Volke den Tod brachten; da habe Moses auf Gottes Eingebung und Antrieb Erz genommen, daraus eine Art Kreuz gemacht, dieses auf dem heiligen Zelte aufgestellt3 und zum Volke gesprochen: „Wenn ihr dieses Bild anblickt und euer Vertrauen darauf setzt, werdet ihr Heilung finden“. Und darauf, so berichtet er, seien die Schlangen umgekommen, das Volk aber, so berichtet er weiter, sei so dem Tode entronnen. Das las Platon, und S. 128 da er es nicht recht verstand und glaubte, es sei nicht die Kreuzform, sondern die Chigestalt gemeint, so tat er den Ausspruch, die dem ersten Gott zunächst stehende Kraft sei im All wie ein Chi ausgebreitet. Auch wenn er einen Dritten nennt, so hat er das daher, daß er, wie schon gesagt, das Wort des Moses las, der Geist Gottes habe über den Wassern geschwebt. Denn den zweiten Platz weist er dem aus Gott stammenden Logos zu, von dem er sagt, daß er im All wie ein Chi ausgebreitet sei, den dritten aber dem Geiste, von dem es heißt, er schwebe über den Wassern, mit den Worten: „Die dritte Stelle aber für den Dritten“4.
Höret nun auch, wie der prophetische Geist durch Moses einen Weltbrand vorherverkündigt hat. Er sprach nämlich: „Hinabsteigen wird ewigfressendes Feuer und wird fressen bis zum Abgrund hinunter“5. Wir lehren also nicht dasselbe wie die übrigen, sondern alle andern sprechen nur das Unsrige nach. Und das kann man bei uns hören und lernen von solchen, die nicht einmal die Züge der Buchstaben kennen, von einfältigen und in ihrer Sprache rohen Menschen, die aber einen verständigen und guten Sinn haben, zum Teil auch von Krüppeln und Blinden; daraus kann man ersehen, daß es nicht menschlicher Einsicht entsprungen ist, sondern mit Gottes Kraft ausgesprochen wird.
Platon denkt sich die Weltseele in der Mitte der kugelrunden Welt und von hier aus über die ganze Welt ausgebreitet. Im Weltganzen sind aber nach der Anschauung der Alten zwei Kreise von der größten Bedeutung, nämlich der Äquator, in dessen Richtung sich täglich von Osten nach Westen alle Gestirne um die Erde drehen, und die Ekliptik, in der sich die Planeten außer jener ersten Bewegung um die Erde drehen von Westen nach Osten, und zwar in verschiedenen Umlaufzeiten. Platon sagt daher (Tim. p. 36 bc), Gott habe die Weltseele in zwei Teile gespalten und habe diese zwei Teile oder Linien wie ein Chi (X) übereinander gelegt und zu Kreisen gebogen, die sich in zwei Punkten schneiden. ↩
Num 21,8f. ↩
Davon sagt die Schrift nichts. ↩
Diese rätselhaften Worte finden sich bei Pseudo-Platon (ep. II p. 312 e), lauten aber hier: τρίτον περὶ τὰ τρίτα. Wie Justin, so versteht sie auch Klemens von Alexandrien (strom. V 12,102, bei Stählin p. 395) von der heiligen Dreifaltigkeit. ↩
Deut 32,22. Die Worte gelten dem ungehorsamen Volke Israel, werden aber von Justin auf einen Weltbrand bezogen. Daß Platon einen Weltbrand gelehrt hat, läßt sich nicht beweisen; auch Justin behauptet es nur scheinbar. ↩