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S. a318 1. „Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde, und er soll nicht gesegnet sein“,1 sagt Jeremias, wobei er nicht überhaupt die Geburt verflucht nennt, sondern über die Sünde und den Ungehorsam des Volkes unwillig ist.
2. Er fährt ja fort: „Denn warum wurde ich geboren, um Mühe und Leid zu sehen, und warum wurden meine Tage in ununterbrochener Schmach hingebracht?“2 Alle Prediger der Wahrheit wurden ja wegen des Ungehorsams der Hörer verfolgt und von Gefahren bedroht.3
3.„Warum ist denn meiner Mutter Schoß nicht mein Grab geworden, daß ich das Elend Jakobs nicht sehen mußte und die Not des Geschlechtes Israel?“ sagt der Prophet Esra.4
4. „Niemand ist rein von Schmutz“, sagt Hiob, „auch wenn sein Leben auch nur einen Tag währte.“5
5. Sie sollen uns sagen, wo das neugeborene Kind Unzucht getrieben hat, oder wie das Kind, das noch nichts getan hat, unter den Fluch Adams gefallen ist.
6. Es bleibt ihnen, wie es scheint, nichts übrig, als folgerichtig zu sagen, daß die Geburt böse sei, nicht nur die des Körpers, sondern auch die der Seele, um deretwillen auch der Körper da ist.
7. Und wenn David sagt: „In Sünde wurde ich erzeugt, und in Unrecht hat mich meine Mutter empfangen“,6 so nennt er prophetisch die Eva Mutter; aber „Eva ist die Mutter der Lebenden geworden“7 und wenn er auch in Sünde erzeugt wurde, so ist er doch nicht selbst in Sünde und ist auch nicht selbst Sünde.
