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S. a284 1. Gegen diejenigen aber, die unter einem frommen Vorwand1 durch ihre Enthaltsamkeit sich sowohl gegen die Schöpfung als auch gegen den heiligen Weltschöpfer, den allmächtigen, alleinigen Gott, versündigen und lehren, man dürfe Ehe und Kinderzeugen nicht zulassen und nicht zum Ersatz für sich selbst andere zum Unglücklichwerden in die Welt hereinbringen und dem Tode keine neue Nahrung zuführen, ist folgendes zu sagen. Zuerst das Wort des Apostels Johannes:
2. „Und jetzt sind viele Widerchristen aufgetreten; daraus haben wir erkannt, daß die letzte Stunde da ist. Aus unserer Mitte sind sie hervorgegangen, aber sie hatten nicht zu uns gehört; denn wenn sie zu uns gehört hätten, so wären sie bei uns geblieben.“2
3. Sodann muß man sie aber auch dadurch in Verwirrung bringen, daß man das von ihnen Vorgebrachte auf folgende Weise widerlegt. Als Salomon den Herrn fragte: „Wie lange wird der Tod Gewalt haben?“, antwortete er: „Solange ihr Weiber gebärt.“3 Dies sagte er nicht, um anzudeuten, daß das Leben etwas Schlechtes und die Schöpfung böse sei, sondern um auf die in der Natur herrschende Gesetzmäßigkeit hinzuweisen; denn auf das Entstehen folgt ausnahmslos auch das Vergehen.4
