25.
Der ist Sieger, der auf die Gnade Gottes hofft, nicht wer auf eigene Kraft vertraut. Warum wolltest du denn nicht auf die Gnade vertrauen, da du einen barmherzigen Vorkämpfer hast? Denn „barmherzig und gerecht ist der Herr und erbarmend unser Gott“1. Zweimal ist von der Barmherzigkeit die Rede, einmal S. 407 von der Gerechtigkeit: in der Mitte steht die Gerechtigkeit, vom zweifachen Gehege der Barmherzigkeit umfriedet. Denn überreichlich sind die Sünden, überreichlich soll darum die Barmherzigkeit sein. Beim Herrn ist die Überfülle aller Tugendkräfte; denn „der Herr der Kräfte ist er“2. Doch gibt es keine Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit, keine Gerechtigkeit ohne Erbarmen; denn es steht geschrieben: „Sei nicht über das Maß hinaus gerecht!“3 Was über das Maß hinausgeht, dazu reicht deine Kraft nicht, auch wenn es gut wäre. Halte Maß, damit du nach Maß empfangest!
