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Es hat also das Prophetenwort nicht gelogen: „Die Könige werden in Deinem Lichte wandeln“1. Ja gewiß, wandeln werden darin vor allen anderen Herrschern namentlich Gratian und Theodosius, nicht mehr in der Rüstung ihrer Kriegswaffen, sondern ihrer Verdienste; nicht mehr mit dem Purpurmantel angetan, sondern ins Gewand der Glorie gehüllt. Wenn sie schon hier ihre Freude daran hatten, viele freizusprechen, wieviel mehr wird sie dort, wenn sie auf ihre vielen Begnadigungen zurückblicken, bei der Rückerinnerung an diese ihre Milde süße Freude anwandeln? Sie freuen sich jetzt des strahlenden Lichtes, haben dort weit bessere Wohnungen erlangt, als sie hier besaßen, und können sprechen: „O Israel, wie groß ist das Haus des Herrn, und wie endlos weit der Ort seines S. 421 Besitztums!“2 Nachdem sie die denkbar größten Mühen und Beschwerden überstanden, können sie zueinander sprechen: „Gut ist es für den Mann, wenn er das schwere Joch von Jugend auf getragen. Einsam wird er sitzen und schweigen; denn ein schweres Joch hat er getragen“3. Nur wer das schwere Joch von Jugend auf getragen, erfreut sich nämlich nachmals der Ruhe. Fernab der großen Menge erhält er ein besonderes Ruheplätzchen zum Besitz angewiesen und jubelt: „Ja Du, o Herr, hast ganz einzig mich in Zuversicht versetzt“4.
