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Im Lichte wohnt nun Theodosius immerdar und freut sich der Herrlichkeit unter den Scharen der Heiligen. Dort umfängt er jetzt den Gratian, der seine Todeswunden nicht mehr beklagen braucht, weil ihm S. 414 ein Rächer erstanden ist. Ob er auch vor der Zeit durch schmählichen Mord dahingerafft ward: er besitzt die Ruhe seiner Seele. Dort erfreuen sich beide so edle und weitherzige Träger der Liebe des gemeinsamen Lohnes ihrer Barmherzigkeit. Von ihnen gilt das Wort: „Ein Tag kündet dem anderen das Wort“1; anders dagegen bei Maximus und Eugenius in der Hölle: da „tut’s eine Nacht der anderen kund“2. Sie lehren durch ihr trauriges Beispiel, wie schwere Folgen es hat, gegen die eigenen Fürsten die Waffen zu kehren. Von ihnen heißt es so trefflich: „Ich sah den Gottlosen hoch aufgerichtet und stolz erhoben wie die Zedern des Libanon. Da ging ich vorüber, und sieh, er war nicht mehr“3. Der Fromme nämlich ging vom Dunkel dieser Welt zum ewigen Licht über, und der Gottlose war nicht mehr: er hat aufgehört, ein Ungerechter zu sein.
