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S. 420 Was anders bezweckte Helena mit ihrer Bemühung um die Leitung der Zügel, als gleichsam kraft des Heiligen Geistes allen Herrschern zuzurufen: „Seid nicht wie Pferd und Maultier!“1; ihre Kinnbacken vielmehr in Zaum und Zügel zu legen2, falls sie sich nicht zu dem Zweck als Könige fühlten, um ihre Untertanen zu leiten? Denn gar leicht verirrte ihre Macht sich in Laster und befleckten sie sich in viehischer Weise durch ausschweifende Lust. Sie kannten Gott nicht. Das Kreuz des Herrn wies sie in die Schranken und rief sie zurück aus dem Abgrund der Gottlosigkeit. Es richtete ihre Augen nach oben, daß sie himmelwärts Christus suchten. Sie legten ab den Zaum der Gottlosigkeit, legten an den Zügel der Gottesfürchtigkeit und des Glaubens und folgten dem, der sie einlud: „Nehmt mein Joch auf euch! Denn mein Joch ist süß und meine Bürde leicht“3. Von da an waren alle folgenden Kaiser Christen mit einziger Ausnahme des Julian, der den Urheber seines Heils4 verließ, indem er sich dem Irrwahn der Philosophie ergab. Von da an herrschen ein Gratian und Theodosius.
