38.
[Forts. v. S. 413 ] Darum ist es der hundertvierzehnte Psalm, weil von der Vergeltung der Liebe die Rede ist1. Darum fand das Pascha des Herrn seine gesetzliche Feier am vierzehnten Monde (Vollmond); denn wer Ostern feiert, muß vollkommen sein, muß den Herrn Jesus lieben, der mit vollkommener Liebe sein Volk liebte und dem Leidenstod sich weihte. Auch unsere Liebe soll derart sein, daß wir, wenn es sein müßte, für den Namen des Herrn den Tod nicht scheuen, des Schmerzes nimmer achten, vor nichts zurückschrecken. Denn „die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“2. Ein großes Geheimnis liegt in der Zahl. Gerade als der Vollmond in seinem Lichte erstrahlte, gab der Vater seinen einzigen Sohn für uns alle dahin. So verhält es sich nämlich mit der Kirche, die fromm das Ostern des Herrn feiert: sie bleibt gleich dem Vollmond in Ewigkeit. Wer immer hier das Ostern des Herrn gut feiert, wird im ewigen Lichte wohnen. Wer hat es glänzender gefeiert als der, welcher die gottschänderischen Verirrungen abschaffte, die Tempel schloß, die Götzenbilder vernichtete? Hierin bleibt dem König Josias vor seinen Vorgängern der Vorrang eingeräumt3.
