48.
Weise handelte Helena, da sie das Kreuz auf dem Haupte der Könige aufpflanzte. Es sollte das Kreuz Christi an den Königen verehrt werden. Nicht Ungehörigkeit ist es, sondern Frömmigkeit, wenn der heiligen Erlösung Verehrung gezollt wird. Ein Gut ist dieser Nagel im Zügel der römischen Herrschaft. Er beherrscht den ganzen Erdkreis und schmückt die Stirne der Kaiser, so daß sie jetzt Prediger sind, die so oft die Verfolger waren. Mit Recht ruht der Nagel auf dem Haupte, damit dort, wo der Verstand thront, auch der Schutz herrsche. Auf dem Haupte die Krone, in den Händen der Zügel. Die Krone vom Kreuze, daß der Glaube leuchte; desgleichen der Zügel vom Kreuze, daß die Macht herrsche. Und ein gerechtes Herrschen soll es sein, nicht ein ungerechtes Gebieten. Auch diesen Vorzug mögen die Kaiser von der Freigebigkeit Christi eingeräumt erhalten, daß vom römischen Kaiser in S. 419 Nachahmung Christi das Wort gelte: „Eine Krone aus kostbarem Edelgestein hast du auf sein Haupt gesetzt“1.
Ps. 20, 4 [Hebr. Ps. 21, 4]. ↩
