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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
28. Hat die Verehrung der Götter den Römern zur Erlangung und Ausbreitung der Herrschaft verholfen?
Keine Rede also, daß solche Götter, die sich versöhnen lassen oder vielmehr sich mit Schuld beladen durch Ehrenerweisungen, die sie in noch schlimmerem Lichte, als wenn sie von ihnen in Wahrheit ausgesagt würden, dadurch erscheinen lassen, daß sie daran trotz der Unwahrheit Gefallen finden, das römische Reich hätten emporbringen und erhalten können. Hätten sie das vermocht, so hätten sie dieses großartige Geschenk lieber den Griechen zugewendet, die ihnen in derartigen „göttlichen Dingen“ das ist in Schauspielen ehrenvoller Band 1, S. 226und würdiger huldigten, indem sie1 einerseits auch sich selbst den Schmähungen der Dichter, die sie über die Götter sich ergießen sahen, nicht entzogen, sondern ihnen die Freiheit gewährten, jeden beliebigen Menschen herunterzureißen, und anderseits die Schauspieler nicht für ehrlos erachteten, sondern sogar hervorragender Ehren würdig hielten. So gut vielmehr die Römer Goldgeld zu erlangen vermochten, ohne daß sie einen Gott Aurinus verehrten, gerade so gut hätten sie Silber- und Erzgeld zu gewinnen vermocht, auch wenn sie den Argentinus und seinen Vater Äsculanus nicht verehrt hätten, und so auch alles übrige, was ich nicht von neuem2 aufzählen will. Auf gleiche Weise hätten sie also auch die Herrschaft zwar gewiß nicht gegen den Willen des wahren Gottes erlangen können, wohl aber hätten sie, wenn sie diese falschen und vielen Götter nicht gekannt oder mißachtet und nur jenen einen erkannt und mit aufrichtigem Glauben und reinen Sitten verehrt hätten, hienieden eine bessere Herrschaft gehabt, gleichgültig von welcher Ausdehnung, und nach Ablauf der Zeitlichkeit eine ewige Herrschaft erlangt, ob sie hienieden eine oder keine gehabt hätten,
Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XXVIII: An ad obtinendum dilatandumque regnum profuerit Romanis cultus deorum.
Nullo igitur modo di tales, qui talibus placantur uel potius accusantur honoribus, ut maius sit crimen quod eis falsis oblectantur, quam si de illis uera dicerentur, Romanum imperium augere et conseruare potuissent. hoc enim si possent, Graecis potius donum tam grande conferrent, qui eos in huiuscemodi rebus diuinis, hoc est ludis scaenicis, honorabilius digniusque coluerunt, quando et a morsibus poetarum, quibus deos dilacerari uidebant, se non subtraxerunt, dando eis licentiam male tractandi homines quos liberet, et ipsos scaenicos non turpes iudicauerunt, sed dignos etiam praeclaris honoribus habuerunt. sicut autem potuerunt auream pecuniam habere Romani, quamuis deum Aurinum non colerent: sic et argenteam habere potuerunt et aeream, si nec Argentinum nec eius patrem colerent Aesculanum, et sic omnia quae retexere piget. sic ergo et regnum inuito quidem deo uero nullo modo habere possent; dis uero istis falsis et multis ignoratis siue contemptis atque illo uno cognito et fide sincera ac moribus culto et melius hic regnum haberent, quantumcumque haberent, et post haec acciperent sempiternum, siue hic haberent siue non haberent.