3.
Euch missfällt jener Christus, der durch die Hebräer angekündigt wurde; dabei glauben doch alle Heidenvölker, bei denen, wie ihr denkt, die Autorität der Hebräischen Prophetie nichts gilt (378,25), an eben jenen Christus, der von den Hebräern angekündigt wurde, indem sie nämlich das Evangelium annahmen, das Gott durch seine Propheten in den Heiligen Schriften im voraus verheissen hatte, das Evangelium von seinem Sohn, der ihm geboren ist aus dem Samen Davids dem Fleische nach, wie es der Apostel formuliert (cf. Rm. 1,2 ff.). So sagt auch der Prophet Isaias (Is. 11,10 LXX): Es wird die Wurzel aus Jesse sein, welche sich erheben wird, um zu herrschen über die Völker; auf sie werden die Völker hoffen; und er sagt auch (Is. 7,14/Mt. 1,23): ‛Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel geben’, was übersetzt heisst: Gott ist mit uns; so sollen die Manichäer da nicht etwa glauben, durch die Hebräischen Propheten sei nur der Mensch Christus angekündigt worden. Dies nämlich scheint Faustus mit seinen Worten (377,14) was unseren Christus, den Sohn Gottes betrifft, unterstellt zu haben, als ob die Hebräer ihren Christus nicht auch als Sohn Gottes bezeichneten. Ihr seht, wir von unserer Seite haben nun gezeigt, dass die Hebräische Prophetie Christus, den Sohn der Jungfrau, als Gott angekündigt hat. Und damit auch die fleischlich gesinnten Juden aus der Tatsache, dass Christus unseretwegen Mensch geworden ist aus dem Samen Davids nicht folgerten, dass er nur dies ist, belehrte sie der Herr selber mithilfe der Prophetie eben dieses David, indem er sie fragte (cf. Mt. 22,42), was sie über Christus dächten, wessen Sohn er ihrer Meinung nach sei. Als diese antworteten: Davids Sohn, sagte er weiter (ib. 43 f.) – damit sie nicht, wie ich bereits sagte, meinten, er sei nur dies, und das Wort Emmanuel, das übersetzt heisst: Gott sei mit uns, unbeachtet liessen –: Wie kann ihn dann David im Geist ‛Herr’ nennen, wenn er sagt: ‛Der Herr sprach zu meinem Herrn, setze dich zu meiner Rechten, bis ich dir deine Feinde unter deine Füsse lege (Ps. 110,1)’? Ihr seht, ich sagte es bereits (380,15): wir unsererseits haben nun gezeigt, dass Christus durch die Hebräische Prophetie als Gott angekündigt wurde; zeigt nun eurerseits auch nur eine eurer Prophetien, aus der ihr den Namen Christi kennen gelernt habt!
