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Eher zu befürchten wäre allerdings, dass er, durch die Evidenz der Tatsachen in die Enge getrieben, behaupten könnte, die Christen hätten diese Texte erst verfasst, als die genannten Entwicklungen auf dem ganzen Erdkreis bereits in Gang gekommen waren, um den Eindruck zu erwecken, sie seien von göttlicher Seite zum voraus angekündigt worden, und könnten deshalb nicht als beliebiges Menschenwerk abgetan werden. Diese Furcht wäre begründet, wenn es nicht das weitherum verstreute und weitherum bekannte Volk der Juden gäbe, welches in der Gestalt Kains das Mal aufgedrückt bekam, damit es von niemandem getötet werde (cf. Gen. 4,15/342,11), und in der Gestalt Hams zum Sklaven seiner Brüder geworden ist (cf. Gen. 9,25), indem es die Bücher trägt, die für jene Belehrung, für es selber eine Last bedeuten (cf. 351,19). Denn dank seiner Schriften können wir nachweisen, dass nicht wir selber, durch bereits eingetretene Ereignisse inspiriert, all jene prophetischen Texte abgefasst haben, dass vielmehr vor alter Zeit in jenem Reich als Voraussagen aufgeschrieben und verwahrt wurde, was nun in der Gegenwart offenbar wird und in Erfüllung geht. Und auch die Dinge, die in jenen Büchern ziemlich dunkel erscheinen, weil ihnen all dies modellhaft widerfuhr; geschrieben aber wurde es für uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat(I Kor. 10,11), sind heute geklärt und enträtselt, und was damals noch dunkel eingehüllt war in Schattenbildern zukünftiger Wirklichkeit, ist nun offenbar geworden im strahlenden Licht des bereits Geschehenen.
