2. Zweiter pseudoisidorischer Brief.
An die Bischöfe Italiens.1
Den geliebtesten Brüdern, den in den Provinzen Italiens eingesetzten heiligen Bischöfen (sendet Gruß) Soter, der Papst.
Der Papst erklärt es für seine Pflicht, über den Zustand aller Kirchen zu wachen und etwaige Übelstände so schnell als möglich zu beseitigen. „Daß Gott geweihte Frauenspersonen oder Nonnen die heiligen Gefäße und die geweihten Linnen bei euch berühren und das Incensum um die Altäre tragen, ist an den apostolischen Stuhl berichtet worden; daß Dieß alles volle Mißbilligung und Tadel verdiene, bezweifelt Keiner von denen, welche das Rechte verstehen. Deßhalb erklären wir unter der Auctorität dieses heiligen Stuhles, daß ihr Dieß alles so schnell als möglich beseitiget und so verhindert, daß sich diese Pest nicht über alle Provinzen verbreite." 2 Hierauf folgt eine Aufforderung S. 255 an die Bischöfe, Alles vorher zu prüfen und sich wohl vor falschen Propheten zu hüten.3
Auch überschrieben: Brief d. P. S. : welche nicht zum Altare hinzutreten dürfen. ↩
1. Decret. cf. D. XXIII. c. 25 (Pontificalbuch); diese Verordnung ist nicht so ganz unwahrscheinlich, da sie mit der Bekämpfung der Montanisten in Verbindung gebracht werden kann, bei welchen mit Beseitigung des kirchlichen Priesterthumes auch den Frauen liturgische Functionen übertragen wurden. ↩
Aus der Rede des Papstes Martin I. auf der 3. Sitzung des großen lateranischen Concils v. J. 649 gegen die Monotheleten. ↩
