6.
Aber welche klagen und seufzen und trauern über die Ungerechtigkeiten Anderer, Derer zu schonen erhält er Befehl durch ein Zeichen, welches sie an der Stirne erhielten vom Herrn, damit sie entrinnen jenem Untergange. Und den Anfang der Ausrottung macht er mit den Priestern, denen die Aufsicht über das Volk von Gott ist, welche den Nutzen des Leibes annahmen und um den geistigen Nutzen sich nicht kümmerten: denn das Gericht Gottes ist wahr, denn Alle sind Jünger und Schüler des Reiches Gottes, sagt der Herr; „gleich ist der Mann dem Hausvater, welcher von seinem Schatze Neues und Altes hervorbringt.“1 Hausherrn nannte er die Vorsteher der Kirche, die Schüler der Wahrheit der Ueberlieferungen und Schätze die Weisen im Herzen, welche vom Alten und Neuen die wahre Kenntniß haben und den Verwandten und Fremden gute Gedanken erwerben und gute Werke und makellose Reinigkeit und die Ueberreste der schlechten Werke ausgraben, bis nicht mehr Reste der schlechten Schätze bleiben in guten Lehren zur Unterscheidung des Guten vom Schlechten.
Sie seien, sagt er, ein Beispiel in ihrem Wandel, durch S. 205 alle Werke der Tugend, damit die Schüler ermuntert werden zu den wahren Sitten, was der Ruhm der Lehre ist, zu wandeln auf dem Wege der Gerechten und zu denken an die Gebote des Herrn und zu leiten durch lichtvolle Lehre zu den Sitten der Heiligkeit und zu aller Gerechtigkeit. Damit sie Alle zu Erben des Reiches Gottes machen, Mitarbeiter zu sein der belebenden evangelischen Ermahnung und nicht zu vernachlässigen die wahren Ueberlieferungen. „Denn wenn du in Einer Sache, heißt es, gefehlt hast, so bist du aller Gesetze schuldig geworden.“2 Damit die im Glauben Bewährten und von dem Vorwurfe der Sünden Gereinigten immer nahe seien dem Fleische und Blute des Herrn und Christus im Menschen wohne, welcher erleuchtet die Reinen durch die makellosen und unbefleckten Wohlthaten der heiligen Liebe, durch die geistige und vernünftige Nahrung von der allerheiligsten Dreifaltigkeit. „Aber wann Christus erscheinen wird, unser Leben, sagt der Apostel, dann werdet auch ihr mit ihm erscheinen mit Herrlichkeit.“3 Damit er uns Allen eigen werde, die wir Christum angezogen haben, um bewährt im Glauben und durch tugendsame Sitten wohlgefällig uns zu nahen dem unzugänglichen Lichte und zu glänzen im Ruhme Christi unserer Hoffnung, beim allgemeinen Gerichte der Auferstehung von den Todten, um immer mit den Engeln zu rühmen die allmächtige Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.XVIII. Des heiligen Gregorius Lob der Wohlthaten Gottes durch die Tugenden der starken, tugendhaften Märtyrer.
