7.
Und er hat zwei Erzieher gegeben, die Verheißungen und die Drohungen. Und als Lehrer hat er aufgestellt die geistigen Gesetze der Ermahnung des Lebens; denn in seinem Vorauswissen ist verborgen die Natur des freien Willens, damit, wer im Guten gehorsam war in treuer Uebereinstimmung mit dem Herrn, mit Ruhm gekrönt werde, aber der Verächter und Ungehorsame und der von der Wahrheit der Ueberlieferungen Abgefallene schuldig gestraft werde. Und des Schöpfers gütiger Wille war nicht etwa widerstrebend seinem Vorauswissen, sondern übereinstimmend gemäß seiner fürsorgenden Liebe zum Feststehen im Guten. Und er erinnert immer an die Ehre der den Gerechten versprochenen Verheißungen, aber auch an die Strafen der Verächter und Ungehorsamen gegen die geistigen Gesetze, um Alle zu ermahnen zum Gehorsam gegen das Gesetz, damit sie nicht beraubt werden des Lohnes der Vergeltung. Er ermahnt zum Nützlichen, aber er hebt nicht S. 207 auf den freien Willen, obschon er auch vorauswissend ist, wie er unter den Kindern Isaaks, als sie noch im Mutterleibe waren, eine Unterscheidung macht: den Jakob liebt er, welcher als gut sich zeigte, und den Esau haßte er, welcher schlecht erschien.1
Wenn dem also ist, warum, sagt man, kommt der Böse hervor und kommt nicht immer der Gute hervor? Wenn dem so wäre, so würde Gott die Ehre des freien Willens aufheben und vernichten die Auswahl der Gerechten, und würden die Tugendhaften beraubt werden des Schmuckes der Kronen und des Ruhmes.Denn das Reich Gottes, sagt der Herr, leidet Gewalt, und nur die Gewalt anwenden, ziehen es an sich.2 Denn die durch die Sitten Tugendhaften und die den Sünden Erstorbenen werden verwandelt wie von den Todten zu den Lebendigen zur Reinigkeit und Gerechtigkeit gemäß der Wahrheit des Evangeliums. Denn die Sünden herrschen nicht über sie; denn sie sind nicht unter den Gesetzen, sondern unter der Gnade. Denn ein anderes Geschenk vom Herrn ist, welches unter der Gnade ist, und eine andere Ehre und Auszeichnung ist die, welche durch Tugend und Starkmuth gewonnen ist, und eine andere, welche von der Wissenschaft erworben wird, von der Demuth sittsamer Bescheidenheit, und eine andere, welche die Guten zum Schmucke der Tugend erkämpfen gegen den Zwang der Fehler der Seele, damit sie alle himmlischen und irdischen Güter des Ruhmes und der Glorie vom guten Geber erhalten.
