8.
So ist es zu verstehen von den Engeln und bösen Geistern, von den Gerechten und Sündern; denn zuerst ist die Unterscheidung zwischen den Guten und Schlechten und dann übt er nach dem Verdienste eines Jeden die Vergeltung gemäß dem gerechten Gerichte. Denn dem Tugendhaften gibt er die Ehre S. 208 wie eine Schuld und den Schlechten wie durch Barmherzigkeit, wie Gnaden und Geschenke. Denn das Gesetz hat er wie einen Schmelzofen gegeben zur Prüfung und damit macht er die Auswahl nach Oben und Unten und gibt nach Verdienst die Strafen und die Ehre den Gerechten und den Sündern. Denn die geistigen Gesetze sind belebend; die Gerechten vermehren sie in den guten Werken und die Trägen erwecken sie zur Tugend durch die Drohungen der Strafen und machen sie begehrend nach der Herrlichkeit. Mit dem Schmucke der Tugend des Lebens erneuert und gekrönt mit Starkmuth treten sie gemäß der Zulassung Gottes ein in die Verheißungen der Gerechten.
Die Gerechten sind jene, welche das Erlaubte und Rechte thun und Erben werden der himmlischen Berufung, welche zum Leben führt; denn für jede einzelne Tugend werden auch die Kronen des Ruhmes und des Lebens bereitet vom Herrn. Denn vielerlei sind die Qualen der sich Abtödtenden, welche heilsamen Nutzen sammeln von der heilsamen Ermahnung der Gesetze Christi, daß sie mit aller Wahrheit Kinder des Lichtes des himmlischen Vaters werden und Miterben Christi, welche durch treue Mühen den Reichthum der unermeßlichen Güter erhielten, und Erben der Ehre und des Ruhmes und des Himmelreiches wurden. Denn nicht angeboren war der Gehorsam, von freiem Willen und nicht aus Zwang, mit allen Sünden, und dornenvoll hat Gott alle Felder des Verstandes und der Glieder gemacht mit den verständigen und vernünftigen Pflanzen der Sünde durch den eitlen Trug des Widersachers. Deßhalb hat er die Kinder der Wahrheit zur Arbeit bestimmt, damit sie durch viele mühevolle Werke ausrotten das Unkraut der Sünde aus dem Geiste und aus dem Leibe die schädlichen Pflanzen, den Trug, die Lüge, den Stolz, den Geiz und alle schlechten Begierden und alles sichtbare und unsichtbare Schädliche in Hinsicht auf die schlechte Neigung.
