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Aber der Kampf des Krieges des Starkmüthigen ist nicht einfach, sondern vielgestaltig. Erstens soll er nicht theilnehmen an den S. 209 Worten des Truges, der Schmeicheleien und Täuschungen, welche den Verstand und die Glieder bewegen zu schädlichen und häßlichen Begierden. Zweitens soll er nicht fallen in die Gewalt des Stolzes, des Hochmuthes und der Eitelkeit, welche den Leib und die Seele verschließt in das Verderben durch schreckliche Sünden. Drittens soll er auslöschen die Regungen des Betruges und der Lüge und der Unordnung, damit auch den Zorn und die Gefühllosigkeit und die Wildheit zügeln mit demüthigem Herzen. Viertens wer die Vergeudung und Völlerei aufhebt, die Begierlichkeit der Besteckung, der wird durch die göttliche Begierde und Züchtigkeit befreit, damit auch alle Zerstreuungen und Anmaßungen abzuschütteln und alles Unnütze, was den Verstand und die Sinne verwirrt, von sich abzuwerfen durch die gute Hoffnung. Fünftens soll er nicht abirren und nicht sich stoßen an der wohlthätigen gütigen Vorsehung, nicht sich entfernen von der Seligkeit und in finstern Blödsinn gerathen, abgeirrt vom Wege der Gerechtigkeit, welcher führt in die Wohnungen der Ruhe. Sechstens soll er den Meineid und den Raub und den Diebstahl meiden, welche in Schande bringen und in Schaden und in Nachtheil durch die Drohungen, und ohne Antwort ist er beim Gerichte, wenn er nicht davon sich abwendet. Siebentens wer den Aerger durch den Zorn erregt und die Verwandten verwirrt und beunruhigt durch die Versuchungen der Gedanken und Worte und Werke, der geräth, wenn er nicht besiegt wird durch Sanftmuth, in die ewigen Strafen. Achtens soll er Rache und Neid und Haß meiden; wenn er nicht von diesen Sünden sich befreit, so bewirkt er seinen und Anderer Tod, denn er rächt sich auch böse in bitteren Gedanken und das Gift der Bitterkeit gießt er aus über Die, welche er haßt. Neuntens wer die Wurzeln der Widerspenstigkeit und Trägheit ausreißt, welche die Neste alles Bösen sind und der Grund des unwiderruflichen Verderbens und die Pforten des Todes für Seele und Leib, der wird gerettet. Zehntens wer S. 210 vielfach sündigt durch Gottlosigkeit und durch häßliche Leidenschaften und durch alle Ungerechtigkeiten und sich nicht davon abwendet in Furcht und Angst vor dem Herrn in Reue, Der wird umkommen im ewigen Verderben.
Das sind die Pflanzen der Sünde, welche die fleißigen Arbeiter ausreißen; aber die guten Pflanzen ernähren sie durch das Begießen mit anmuthigen Thränen und tugendhaften Sitten. Und dann ist der Kampf und der Sieg der Tapferen und Tugendhaften, welche Zeugen sind der Wahrheit und lebendige Märtyrer, geliebt vom Herrn. Denn sie tödten die Feinde der Gerechtigkeit und sie leben in der Erneuerung des Lebens, welche durch Christus geworden ist, und ihre Hoffnung steht befestigt bei Christus, um bewahrt im Glauben und durch die Werke der Tugend immer in der Tugend zu stehen durch die Kraft des allmächtigen Vaters und durch die Hilfe des gütigen Sohnes und durch die Gnade des allerheiligsten Geistes, der Einen Gottheit, welche die Zuflucht ist für die auf sie Hoffenden.
