7.
Denn wir sind an allen Gliedern und Eingeweiden und in der Seele in freiwilligem Sinne schuldbar, gerechtfertigt worden durch die lichtvolle Taufe und durch die Wiedergeburt durch die Gnade Christi, welcher uns befreit hat von der Knechtschaft der Sünden zur Freiheit seiner Erneuerung; er hat angezogen denselben Leib und dieselbe Seele und hat sie vereinigt mit seiner Gottheit in seiner unendlichen Liebe, und alle menschlichen Leiden hat er ertragen außer die Sünden, und er ermuntert uns, zu blicken auf seinen Wandel und gleich zu sein der Wahrheit durch die reinen Sitten des Leiblichen, damit wir, wenn wir theilhaft sind der Leiden, auch des Ruhmes theilhaft werden von seiner Liebe.Und wir haben das Gebot erhalten, ihn zu lieben, wie auch er uns geliebt hat, und sich hingegeben hat als Preis für Alle. Denn an diesen zwei Geboten hängt das Gesetz und die Propheten, sagt der Herr: Gott zu lieben und den Nächsten zu lieben. Denn wer Gott liebt, ist fern von aller S. 233 Ungerechtigkeit im Sichtbaren und Unsichtbaren, und nahe aller Gerechtigkeit und Reinigkeit; denn die Macht der göttlichen Liebe erhaltend, vertilgt er die unerlaubte Liebe, welche den Verstand und die Sinne gefangen hält, gleicherweise auch wer den Nächsten liebt nach dem Gleichnisse der reinen Liebe Christi, welcher sie reichlich an die Menschen ausgegossen hat. Dieselbe Liebe, sagt der Apostel, soll man in sich haben, einmüthig und übereinstimmend mit dem Willen Gottes, um zu fliehen vor den Sünden der Selbstliebe und in Demuth den Nächsten für höher zu schätzen als sich selbst, damit wir geistig und rein gegen Gott und den Nächsten bewährt, Erben des Himmlischen werden. Denn Christus hat den guten Samen gesäet und der Feind der Gerechtigkeit, der Satan, das Unkraut des Unrechtes, welches Christus befiehlt auszureißen zur Zeit und zum Stoffe des Feuers zu machen, und den guten Samen wachsen zu lassen, welcher hundertfältige Früchte bringt, je nachdem von Einem mehr oder weniger Samen gesäet worden ist.
