6.
Der König befahl, ihn vorzuführen. Als der herrliche Pûsai eintrat, warf er sich vor dem König auf sein Angesicht nieder. Dieser sprach: „Du eines bösen Todes Sterbender, wie hieltst du mich für einen Nichtkönig, verachtetest meine Herrschaft, schätztest meine Furchtbarkeit gering, verschmähtest meine Majestät, zähltest nicht meinen die Völker und Reiche in Zittern versetzenden Befehl, als wäre es der Befehl irgendeines Verächtlichen und Geringgeschätzten, und redetest, was der Großmôpêt berichtete.„ Der herrliche Pûsai sprach: „Ferne sei es dem Diener des lebendigen Gottes, dich, mächtiger König, für verächtlich und geringgeschätzt zu halten und nicht vielmehr für einen starken König, einen berühmten König, den König der Könige.“ Der König sprach: „Wie hältst du mich für das in deiner Rede? Du hast es doch gewagt, bei Gott zu schwören, nicht bei den Göttern.„ Der herrliche Pûsai sprach: „Bei Gott schwöre ich, weil ich Christ bin; bei den Göttern schwöre ich nicht, weil ich kein Heide bin.“ Der König sprach: „Wie gelte ich dir als König, als starker, mächtiger König der Könige, da du so verwegen warst, vor mir zu sagen: ich bin Christ?„ Der herrliche Pûsai sprach: „Bester König, darin bin ich geboren und darin erzogen. Wie soll ich es jetzt verleugnen, besonders da ich überzeugt bin, daß es mein Leben ist?“ Der König sprach: „Sag nicht mehr vor mir: ich bin Christ.„ Der starke Pûsai sprach: „Wenn deine Majestät mich tausendmal darüber fragt, oder darüber mit mir spricht, so hörst du von mir: ich bin Christ.“ Der König sprach: „Du des Todes Schuldiger, stehst du nicht vor dem König der ganzen Erde? Wie redest du mit mir wie mit deinesgleichen?„ Der herrliche Pûsai sprach: „Nicht, guter König; nicht rede mein Herr so von seinem Knecht, dem Abschaum seiner Knechte. Denn nicht als deinesgleichen rede ich mit dir, sondern als Knecht Gottes und des Königs der Könige.“ Der König sprach: „Wie sagtest du vor mir: ich bin Christ, und schämtest dich nicht, vor mir eine Religion zu bekennen, die ich S. 63 hasse?„ Der selige Pûsai sprach: „Guter König, höre mich. Ich bekenne unsere, der Christen, Religion vor deiner Majestät und schäme mich nicht. Denn es lehrt uns einer der Diener Gottes: „Ich will reden in Gerechtigkeit vor dem König und mich nicht schämen.“ Und Christus, den ich bekenne, sagt: „Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen.„ Wenn aber der König sagt: ich hasse die Religion der Christen, so ist es Gott, der sie liebt, er, dessen Religion unveränderlich bleibt in Ewigkeit.“ Der König sprach: „Du eines bösen Todes Sterbender, ich sage dir: du sollst vor mir nicht sagen: ich bin Christ; und jetzt sprichst du sogar von den Büchern der Nazarener mit mir.„ Der herrliche Pûsai sprach: „So wahr Christus lebt, dem ich diene, guter König, in dem, was ich aus den Schriften gehört, ist beständig mein Sinnen und Denken.“
