13.
Der klar denkende Pûsai sprach: „Wenn wir zu disputieren anfangen, so genügen Tage nicht, um fertig zu werden. Um aber dir gegenüber nicht ohne Verteidigung zu sein, höre mich kurz, damit auch der über mich ergangene Befehl des Königs nicht verzögert werde. Alles Sichtbare ist nicht Gott, weil es geschaffen und veränderlich ist. Denn gerade dadurch zeichnet sich unsere Wahrheit aus und ist unser Glaube gesund, daß wir den Unerreichbaren, Unbegrenzten und Unveränderlichen anbeten. Und wir erwarten, Gutes zu empfangen, wenn es auch jetzt in dieser Welt nicht sichtbar ist. Denn das Sichtbare soll man nicht erwarten. Wie soll man denn erwarten, was vor den Augen S. 72 liegt? Der Mensch erwartet, das Unsichtbare, das wir im Glauben sehen, zu empfangen. Ihr seht als Fleischliche, weil ihr von dieser Welt seid, nur das Sichtbare; wir erwarten das Geistige, das Verborgene. Und wenn du sagst, daß die Schöpfung im Licht (der Sonne) wohnt, so ist weder das Licht, das sie besitzt, noch die Herrlichkeit ihres Wesens ihr Besitz. Wie sollte sie das besitzen, da sie von diesem Besitze nicht einmal weiß? Sondern es ist der Besitz des Schöpfers, die Herrlichkeit ihres Bildners und der Schmuck ihres Gründers. Deshalb bewundern wir Christen nicht sie, sondern ihren Schöpfer, und wenn wir ihre Strahlen betrachten, loben wir nicht sie, sondern ihren Gründer; auch wenn wir die Perle sehen, bewundern wir nicht sie, sondern die Kraft des weisen Schöpfers, der die verschiedengestaltigen Geschöpfe viel gemacht und neidlos dem Menschengeschlechte gegeben, daß es an ihnen menschliche Freude habe und ihren Schöpfer lobe.„ Da der herrliche Pûsai so sprach, wunderte sich der Großmôpêt und sprach: „Verderben über dich, Pûsai; Verderben deiner Schönheit, die zerstört wird; Verderben deiner geschmackvollen Weisheit und deinen verständigen Worten. Geh nun und stirb eines bösen Todes nach dem Befehle des Königs.“
