16.
[Forts. v. S. 170 ] Es blieb nichts anderes übrig, als den Leichnam des Gottlosen, der so aus dem Leben geschieden war, den Römern auszuliefern. Denken wir an unseren Toten (Konstantius), welcher vor Julian das Leben verlassen hatte, und ziehen wir nun einen Vergleich zwischen den beiden Kaisern, so wird er dem einen Toten zur Ehre, dem anderen zur Unehre gereichen. Konstantius wurde unter andächtiger Teilnahme des Volkes, festlich, mit unseren Zeremonien, bei nächtlichen Gesängen und im Lichterglanz so, wie wir Christen einen frommen Toten ehren zu müssen glauben, beigesetzt. Die Bestattung war eine festliche Trauer. Nach einem verbreiteten, aber fraglichen Gerüchte hatten, als sein Leichnam über das Taurusgebirge gekommen war1, um in die Heimat, die gleiche, berühmte Stadt, gebracht zu werden, einige von den Bergen herab Stimmen von Sängern gehört, welche das Geleite gaben; es mögen Engel gewesen sein. Es war eine Ehrung seiner Frömmigkeit, eine Vergeltung im Tode. Mag Konstantius auch den Schein erweckt haben, als hätte er den wahren Glauben geschädigt, der Vorwurf hiefür trifft jedoch seine törichten, im Glauben schlecht geschulten Beamten, welche seine empfängliche, religiös wenig gefestigte Seele, die nicht in die Tiefen zu schauen vermochte, nach ihrem Belieben führten und unter dem Vorwande der Bildung seinen Eifer mißbrauchten.
Er starb in Mopsokrene bei Tarsus. ↩
