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Etwas Schönes sind „Glaube, Hoffnung und Liebe, diese Drei1“. Zeuge des Glaubens war Abraham, der auf Grund des Glaubens gerechtfertigt worden war2. Zeuge der Hoffnung waren Enos, welcher zuerst „gehofft hatte, den Herrn für sich anzurufen3“, und alle Gerechte, welche um der Hoffnung willen Böses erduldet hatten. S. 274 Zeuge der Liebe war der ehrwürdige Apostel, der um Israels willen sogar sich selbst verflucht hätte4, und Gott selbst, der als Liebe bezeichnet wird. Etwas Schönes ist die Gastfreundschaft. Ein Beispiel hierfür ist der gerechte Loth, der Sodomite, aber nicht ein Sodomite im Benehmen, und unter den Sündern die Buhlerin Rahab, die aber nicht aus Schlechtigkeit Buhlerin war, da sie um der Gastfreundschaft willen gelobt und auch gerettet wurde. Schön ist die Bruderliebe, wie wiederum Jesus lehrt, da er nicht nur den Menschen zum Guten erschaffen5 und dem Staube das Ebenbild beigesellt hatte, damit es zum Besten führe und die himmlischen Güter vermittle, sondern da er auch für uns Mensch geworden ist. Etwas Schönes ist es um die Langmut, wie wiederum derselbe bezeugt, soferne er gegen die, welche sich wider ihn erhoben und ihn vergewaltigt hatten, nicht nur nicht Legionen von Engeln erbat und nicht nur dem Petrus, der das Schwert gezogen hatte, Vorwürfe machte, sondern auch dem Verwundeten das Ohr heilte. Das gleiche Beispiel von Langmut gab später Stephanus, der Jünger Christi, der für die betete, welche ihn steinigten. Schön ist Sanftmut, welche nach den Berichten vor allem Moses6 und David7 bekundeten und ihr Lehrer, der nicht zankte und nicht lärmte und nicht auf den Straßen schrie8 und sich denen, die ihn fortschleppten, nicht widersetzte.
