Kapitel XX. Spaltungen unter den Arianern und anderen Ketzern.
Ich halte es außerdem für richtig, das Vorgehen der anderen Religionsgemeinschaften, nämlich der Arianer, Novatianer und derer, die ihre Bezeichnungen von Macedonius und Eunomius erhalten haben, nicht unbeachtet zu lassen. Denn die Kirche, die einmal gespalten war, ruhte nicht in diesem Schisma, sondern die Separatisten nahmen die geringsten und leichtfertigsten Vorwände zum Anlass, sich untereinander zu streiten. Die Art und Weise, die Zeit und die Gründe, aus denen sie gegenseitige Uneinigkeit hervorriefen, werden wir im weiteren Verlauf darlegen. Aber es sei hier bemerkt, dass der Kaiser Theodosius keinen von ihnen verfolgte, außer Eunomius; aber da dieser, indem er in Konstantinopel in Privathäusern Versammlungen abhielt, wo er die von ihm verfassten Werke vorlas, viele mit seinen Lehren verdarb, befahl er, ihn ins Exil zu schicken. Gegen die anderen Häretiker griff er nicht ein; er zwang sie auch nicht, mit ihm selbst Gemeinschaft zu halten, sondern erlaubte ihnen, sich in ihren eigenen Konventen zu versammeln und ihre eigenen Meinungen über die christlichen Glaubensfragen zu vertreten. Den übrigen wurde die Erlaubnis erteilt, sich außerhalb der Städte Kirchen zu bauen; da aber die Novatianer im Glauben genau die gleichen Ansichten vertraten wie er selbst, ordnete er an, dass sie in ihren Kirchen innerhalb der Städte unbehelligt bleiben sollten, wie ich bereits erwähnt habe. Über diese halte ich es jedoch für angebracht, an dieser Stelle etwas ausführlicher zu berichten, und werde daher einige Umstände ihrer Geschichte nachzeichnen.
