1. Von den Söhnen Chlodovechs
Als Ehlodovech gestorben war, kam sein Reich an seine vier Söhne: Theuderich, Ehlodomer, Ehildebert und Chlotachay und sie teilten es unter sich zu gleichen Teilen1 Theuderich S. 133 aber hatte damals schon selbst einen stattlichen und tüchtigen Sohn mit Namen Theudebert. Und da die Brüder große Stärke zeigten und durch ihr Heer bedeutende Macht besaßen, freite Amalarich, der König von Spanien, Alarichs Sohn, um ihre Schwester. Sie aber gewährten gern seine Bitte und schickten sie ihm nach Spanien mit einer Menge von Schmuck und Geschmeide.
Das augenfälligste Zeugnis für die Erblichkeit der königlichen Gewalt unter den Merovingern ist, daß sie wie ein Erbgut teilbar ist. Jedoch waren die Teilungen »genau genommen nicht Teilungen des Reichs, sondern Teilungen der Reichsoerg waltung, so daß theoretisch eine Gesamtherrschast bestand und der Gedanke der Reichseiuheit lebendig blieb« Es spricht sich das u· a. in der gemeinsamen äußeren Pelitik und in gemeinsamen Tagungen der weltlichen und Synoden der geistlichen Großen der Teilreiche aus; vgl. Waitz, Versassungsgeschichte (3. AUfU II» 1s THE» 145 ff» Brunnen Deutsche RG. 1I, 25s. Die SöhUC ChkVVVVechs teilten das' Relch und die Gewalt des Vaters in der Weise, daß die Einkünfte UUTHGUECT AUf EIUM jeden Anteil möglichst gleich waren. Das ist unter den gleichen Teilen zu verstehen, denn es wurden nicht völlig zusamnienhängende Gebiete nach einer Bgrectkmllkgweeez Flächeninhalts abgegrenzt. Theuderich erhielt das alte ribuarische Sile iet und als Hauptstadt, dazu das östliche Aquitaniein Ehlodomer das übrige Aquitanien und alles Land bis an und über die Loire (Hauptstadt Orlcsans), Childebert den Nordwesten mit Paris, Chlothay der in Soissons residierte, die alten salischen Gebiete im Norden und Nordosten. Die Einzelheiten der Teilung bleiben unsicher; vergl. A. Longnon, Gåographie de la Gaule au S. sie-als, 90 ff. ↩
