35. Vom Ende Sirivalds
Als aber der genannte Bischof zu Verdun gestorben war«1, nahm feinen Stuhl Agirich, einer der Bürger dieser Stadt, ein. Siagrius aber, ein Sohn des Verstorbenen, gedachte der Kränkungen, die sein Vater dereinst erlitten hatte, wie er von Sirivald beim König Theuderich verklagt und nicht nur seiner S. 173 Güter beraubt wurde, sondern auch Mißhandlungen erlitt. Er überwältigte daher Sirivald mit bewaffneter Mannschaft und brachte ihn auf folgende Weise um. Er kam ganz in der Frühe, da es noch dichter Nebel war und man kaum die Dinge unterscheiden konnte, weil die Finsternis sich eben erst zu lichten begann, zu einem Hofe des Sirivald im Gebiet von Dijon, der Fleurey2 heißt. Da trat gerade einer von seinen Genossen aus dem Hause, und Siagrius Leute meinten, es sei Sirivald selbst und töteten ihn. Da sie aber zurückkehrten, gleich als ob sie schon den Sieg über ihren Feind gewonnen hätten, sagte ihnen einer von dem Hausgesinde, sie hätten nicht den Herrn getötet, sondern einen seiner Leute. Da kehrten sie zurück, suchten ihn, fanden die Kammer, in welcher er zu schlafen pflegte, und wollten sie erbrechen. Aber obschon sie sehr lange an der Tür sich abmühten, konnten sie ihm doch nichts antun. Da gruben sie auf der einen Seite ein Loch in die Mauer, drangen ein und hieben ihn mit dem Schwerte nieder. Erst nach Theuderichs Tode ward Sirivald ermordet.
