2. Von den Bischöfen Dinisius, Apollinaris und Quntianus
Nach dem Tode des Bischofs Licinius von Tours bestieg Dinifius daselbst den bischöflichen Stuhl1. Zu Arvern dagegen wurde nach dem Heimgange des heiligen Aprunculus der heilige Eufrasius zwölfter Bischof in dieser Stadt. Dieser
überlebte Chlodovech vier Jahre und starb im fünsundzwanzigsten Jahre seines Bistums.
Und als die Gemeinde darauf den heiligen Quintianus2, der aus der Stadt Rhodez vertrieben war, zum Bischof wählte, kamen Alcima und Placidina, die Gattin und die Schwester des Apollinaris[^3], zum heiligen Quintianus und sprachen zu ihm also: »Laß es dir bei deinem hohen Alter genug sein, heiliger Herr, daß du zum Bischof erwählt bist, und gestatte nun nach deiner Güte, daß Apollinaris, dein Knecht, diese Würde bekleide. Wenn er dies erlangt hat, wird er gewiß alles tun, was dir gefällt. Du wirst gebieten, und er wird in allen Dingen deinem Gebote gehorchen; nur leihe ein geneigtes Ohr unseren demütigen Bitten« Da antwortete jener ihnen: »Was kann ich tun, da mir keine Mittel gegen ihn zu Gebot stehen. Mir ist es ja genug, wenn ich nur dem Gebet obliegen kann und S. 134 die Kirche mir das tägliche Brot gibt.« Da sie das hörten, schickten sie den Apollinaris zum Könige3 Und er ging zu diesem, brachte reiche Geschenke dar und erhielt so das Bistum. Vier Monate bekleidete er es ungebührlicherweise: da schied er aus dem Leben.
Als Theuderich dies vernahm, befahl er, den heiligen Quintianus zu Aroern einzusetzen und ihm alles Kirchengut zu
übergeben. »Denn wegen seiner Liebe zu uns, sagte er, ist er aus seiner Stadt vertrieben worden« Und sogleich sandte er Boten, und die Priester und die Gemeinde traten zusammen und erhoben ihn auf den Bischofssttrhl der Kirche von Arvern, deren Vierzehnter Bischof er war. Seine andren Taten, seine Wunder und die Zeit seines Ablebens finden fich in dem Buch, das wir über fein Leben4 geschrieben haben.
[^3] Es ist derselbe, der B. U. Kap. 37 (S. 121) erwähnt ist.
