27. Cap. Fortsetzung.
Doch Du ziehest mit entsprechender Handbewegung die Augenbrauen in die Höhe, wirfst Dich gleichsam zurück und sagst: „ Erat, sie war” in einem Tone, als wenn sie immer gewesen wäre, nämlich als ungeschaffen und unentstanden, und als sei sie darum für die Materie zu halten. — Ich werde Dir dagegen ohne alle bestechende Betonung ganz einfach zur Antwort geben: „Es war”, kann man von jedwedem Dinge sagen, auch von dem, was geworden, was gemacht ist, was einmal nicht existierte und was nicht Materie ist. Denn von allem, was eine Existenz hat, mag es sie haben, woher es will, von Anfang an oder ohne Anfang, von dem kann eben, weil es ist, auch gesagt werden: „Es war”. Wenn bei einem Dinge die erste Form eines Zeitwortes wohlangebracht ist, um eine Erklärung darüber zu geben, so werden auch die Beugungsformen desselben Zeitwortes bei ihm am Platze sein, um seine Beziehungen auszudrücken. Est bildet die Grundform der Zeitbestimmung, erat die der fernern Beziehung. So steht es mit den Pfiffen und Schlichen der Häretiker; sie machen aus einfachen, allbekannten Wortformen gewaltsam eine Streitfrage. Es ist natürlich eine grosse Streitfrage, ob die Erde, da sie gemacht ist, auch „war”. Zu untersuchen allerdings wäre es, ob ihr, da sie gemacht ist, oder dem, woraus sie gemacht ist, zustehe, unsichtbar und wüst gewesen zu sein. Dann würde das erat von dem gelten, was sie war.
