12.
Dasselbe gilt für Pfingsten (762,32), d.h. den 50.Tag nach dem Leiden und der Auferstehung unseres Herrn, an dem er uns den Heiligen Geist, den Parakleten schickte, den er versprochen hatte (cf. Apg. 2,1 ff.). Auch dies ist als künftiges Ereignis im Rahmen des Pascha-Festes der Juden sinnbildhaft angezeigt worden, als Moses am 50.Tag nach der feierlichen Schlachtung des Lammes das durch den Finger Gottes geschriebene Gesetz auf dem Berg in Empfang nahm (exod. 31,18). Lest das Evangelium und achtet darauf, dass dort der Heilige Geist Finger Gottes genannt wird (cf. Lk. 11,20)! Wenn immer also an bestimmten Tagen etwas besonders Herausragendes sich ereignet hat, so wird das in der Kirche Jahr für Jahr gefeiert, damit durch diese gemeinsame Feier die notwendige und heilsame Erinnerung daran erhalten bleibt. Wollt ihr also wissen, warum wir das Pascha feiern: weil damals Christus für uns geopfert wurde. Wollt ihr wissen, warum wir es nicht nach dem jüdischen Ritual feiern: weil jenes eine sinnbildhafte Ankündigung des kommenden wahren Pascha war, dies aber eine Gedenkfeier für dessen Erfüllung. Was zukünftig ist und was vergangen ist, kann aber auch in unseren Worten nicht auf dieselbe Weise ausgedrückt werden. Darüber haben wir in diesem Werk schon zur Genüge gesprochen (cf. C.F. 6,2; 6,9; cf. Hebr. 10,1; Kol. 2,17).
