8. Die Keuschheit, verglichen mit der Reinigung Jener, die einen irdischen Kampf antreten wollen.
[Forts. v. S. 140 ] Wenn wir nun die beim weltlichen Kampfe eingehaltene Ordnung kennen gelernt haben, durch welchen wie durch ein Beispiel der selige Apostel uns belehren wollte, indem er zeigte, welche Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Wachsamkeit bei demselben herrscht: was wird uns zu thun zukommen, mit welcher Reinheit werden wir die Keuschheit unseres Leibes und unserer Seele hüten müssen, die wir täglich das hochheilige Fleisch des Lammes genießen sollen, das kein Unreiner nach der Vorschrift des Gesetzes auch nur berühren darf! Im Levitikus nämlich wird das Gebot gegeben: „Jeder, der rein ist, esse Fleisch, und jede Seele, in der Unreinheit ist, und die doch von dem Fleische des Friedopfers ißt, das dem Herrn gehört, wird zu Grunde gehen vor dem Herrn.“1 Ein wie großes Erforderniß ist also die Reinheit, ohne welche sogar Jene, die unter dem Gesetze des alten Bundes standen, an den vorbildlichen Opfern nicht Theil nehmen konnten; wer daher die vergängliche Krone dieser Welt erringen will, kann nicht gekrönt werden.
Levit. (III. Mos.) 7, 20 nach der griechischen Bibelübersetzung Septuaginta. Wenig davon verschieden ist der Text der Vulgata: „Wer verunreinigt ist und von dem Fleische eines Friedopfers ißt, welches dem Herrn dargebracht wurde, werde vertilgt aus seinem Volke.“ ↩
