1.
Die Liebe kennt kein Maß, die Ungeduld keine Schranke, die Sehnsucht kein Zuwarten. Deshalb halten wir uns an das Sprichwort: „Das Schwein ist die Erfinderin der Künste“, 1 indem wir Schülerinnen Dich einmal zu unterrichten wünschen. Wir wissen natürlich sehr wohl, daß dies über unsere Kräfte geht, und müssen uns hierbei mehr auf unseren guten Willen als auf unser S. 295 Können verlassen. Du hast zuerst den Funken unseres heiligen Entschlusses in uns entfacht, durch Wort und Beispiel hast Du uns für unseren jetzigen Beruf begeistert. Wie eine Henne hast Du Deine Küchlein unter Deinen Flügeln versammelt. 2 Und jetzt willst Du zulassen, daß wir schutzlos ohne Mutter hin und her fliegen, daß wir uns ängstigen vor dem Habicht und erzittern jedes Mal, wenn eines Vogels Schatten vorüberhuscht? Das einzige, was wir aus der Ferne tun können, wir bitten Dich flehentlich, ja wir weinen und heulen vor Sehnsucht: „Gib uns doch unsere Marcella wieder! Laß nicht zu, daß sie, die so lieb und sanft, die süßer als Honig und jegliche Leckerei ist, hart sei und voller Unmut die Stirne runzelt über sie, die sie durch ihre Liebenswürdigkeit nach ihrem Vorbilde zu einem gottgeweihten Leben bestimmt hat!“
