8.
Einigen dünkt dieses Land ein verfluchtes Land, weil es das Blut des Herrn getrunken hat. Wie können aber dann die Stätten gesegnet sein, an denen Petrus und Paulus, die Führer des christlichen Heeres, ihr Blut für Christus vergossen haben? Wenn das Martyrium der Diener, die nur Menschen waren, etwas Herrliches ist, warum soll dann das Martyrium unseres Herrn und Gottes nicht herrlich sein? Allenthalben verehren wir die Gräber der Märtyrer. Man legt die heilige Asche auf die Augen und verehrt sie, wenn es gestattet wird, durch Küsse. Da glauben einige, das Grab, in dem der Heiland geruht, verdiene keine Beachtung? Wenn wir uns selbst nicht glauben, so wollen wir doch wenigstens dem Teufel und seinen Engeln 1 glauben. Wenn sie nämlich am Grabe Christi aus den Leibern der Besessenen ausgetrieben werden, dann fangen sie an, zu zittern, wie wenn sie vor Gottes Richterstuhl stehen, und zu heulen. Zu spät bereuen sie, daß sie den gekreuzigt, den sie jetzt fürchten müssen. Wenn nach dem Leiden Christi diese Stätte zu verabscheuen ist, wie ein Lästermaul geifert, 2 warum wollte dann Paulus nach Jerusalem eilen, um dort Pfingsten zu feiern? Als S. 305 man ihn zurückhalten wollte, sprach er: „Warum weinet ihr und betrübet mein Herz? Ich bin bereit, mich in Jerusalem nicht nur für meinen Herrn Jesus Christus fesseln zu lassen, sondern auch für ihn zu sterben.“ 3 Was haltet Ihr dann von den übrigen heiligen und gerechten Männern, welche ihre Opfer und Liebesgaben an ihre Brüder in Jerusalem sandten, nachdem ihnen das Evangelium Christi verkündet worden war? 4
