21. Paruir, der Sohn des Skajordi, herrscht zuerst als König in Armenien.Er unterstützt den Meder Warbak sich des Reiches des Sardanapal zu bemächtigen.
Ich lasse die nicht sehr wichtigen Dinge bei Seite und will nur anführen, was von Bedeutung ist. Als den letzten von denen, welche unter assyrischer Herrschaft und zwar von Schamiram und Ninus an standen, bezeichne ich unsern Paruir unter Sardanapal. An diesem fand nicht geringe Hilfe der Meder Warbak, als er sich des Reiches des Sardanapal bemächtigte.
Jetzt will ich mich freuen und zwar mit nicht geringer Freude, indem ich hier an unseren eingebornen Ahnen komme, dessen Nachkommen zur Würde des Königthums gelangten. Daher ist es würdig hier etwas Grosses zu leisten und viele Gegenstände der Erzählung anzuführen. Die Beweise für diese Thatsachen habe ich selbst zu lesen für würdig gefunden in den vier Gedichten über den wortreichen, weisen und weisesten aller Weisen.
Weil Warbakes, aus einem medischen Kantone und zwar aus der kleinen Spitze des sehr befestigten Kantones, sehr listig im Leben und berühmt im Kriege, nachdem er die unmännlichen Sitten und die vergnügungssüchtige sorglose Weichlichkeit des S. 40 Konkoleros kennen gelernt hat, durch sein Leben und die Freigebigkeit seiner Hände unter den tapfern und einflussreichen Männern, durch welche die Eroberungen Assyriens in jener Zeit offenbar mit grosser Festigkeit gefördert wurden, sich Freunde erwirbt, gewinnt er auch für sich unsern tapfern Ahnen Pamir, indem er ihm die Form und den Glanz des Königthums verspricht, und verbindet sich zahlreiche Männer, welche in der Handhabung der Lanze, des Bogens und Schwertes geschickt waren. Nachdem er so dem Sardanapal die Herrschaft für sich entrissen hat, beherrscht er Assyrien und Ninive. Er setzt Statthalter über Assyrien und überträgt die Herrschaft an die Meder.
Wenn dieses von Anderen anders erzählt wird, so wundere dich darüber nicht; denn wie ich oben in den ersten Kapiteln den Geschmack der unwissenschaftlichen Geistesrichtung unserer ersten Ahnen getadelt habe, so begegnet mir das auch hier. Die Thatcn, die vom Vater des Nabuchodonosor herrühren, wurden von denen, welche die Aufzeichnung seiner Denkwürdigkeiten zu besorgen hatten, aufgeschrieben. Da aber die Unserigen an Derartiges nicht dachten, so ist nur das in der letzten Zeit Aufgezcichnete übrig geblieben. Wenn man nun fragt, woher ich die Namen und Thaten unserer vielen Ahnen so gefunden zu haben vorgebe, so antworte ich: in den alten Archiven der Chaldäer, Assyrier und Perser bei Gelegenheit der Eintragung ihrer Namen und Thaten in die königlichen Papiere als der von jenen bestellten Verwalter, Kommandanten des Landes und grossen Statthalter.
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