IV, 8.
S. 81Noch fabelhafter als diese Lehre und gleichsam in der Nacht gegeben ist die andere, auf die wir in den Worten treffen: »Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn«, und wiederum: »Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig«, und abermals: »Das Himmelreich ist gleich einem Kaufmann, der köstliche Perlen sucht«. Das sind Fabeleien, wie sie nicht Männer, ja wie sie nicht einmal traumdeutende Vetteln reden; denn wenn einer von großen göttlichen Dingen predigt, so muß er, um sie zu verdeutlichen, sich üblicher und menschlicher Hilfsmittel bedienen, nicht aber so gemeiner und unverständlicher. Diese Reden aber haben, abgesehen von dem Niedrigen und für so hohe Dinge Unpassenden, gar keinen verständlichen Sinn in sich noch Klarheit. Und doch wäre hier Klarheit das dringendste Erfordernis, da sie nicht für Weise noch für Verständige, sondern für Unmündige geschrieben sind.
