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Werke Tertullian (160-220) Adversus Hermogenem Gegen Hermogenes. (BKV)
Tertullian (160-220)
Gegen Hermogenes. (BKV)
(Adversus Hermogenem)

1. Cap. Die Person des Hermogenes. Seine Lehre ist mit der Kirchenlehre verglichen ganz neu und jungen Datums, wenn auch im übrigen von den Stoikern entlehnt.

S. 62 Wir haben die Gewohnheit, der Kürze halber die Häretiker auf Grund ihres späteren Auftretens mittels der Präskriptionen abzuweisen. In dem Maasse nämlich, als die wahre Glaubenslehre die frühere ist, — und sie verkündigt ja das zukünftige Auftreten von Häresien vorher — in dem Maasse werden alle später zum Vorschein kommenden Lehren das Vorurteil gegen sich haben, Häresien zu sein, weil solche als zukünftig durch die echte ältere Glaubenslehre angekündigt wurden. Die Lehre des Hermogenes aber ist nun so gar gewaltig neu! Denn der Mann lebt bis auf den heutigen Tag in dieser Zeitlichkeit, Er ist von Haus ein Häretiker, sowie auch ein Störenfried, der seine Mundfertigkeit für Beredsamkeit hält, seine Unverschämtheit für Energie ansieht und glaubt, ein gutes Werk zu thun, wenn er jeden Menschen beschimpft. Ausserdem malt er unerlaubterweise Bilder, entschuldigt seine Wollüste mit dem Gebot Gottes,1 welches er, wo es sich um seine Kunst handelt, verachtet, und ist in doppelter Hinsicht ein Betrüger, mit dem Pinsel2 und mit der Feder, von Kopf bis zu Füssen ein Fälscher der Lehre und des Ehebandes, wie denn die Verwandtschaft mit Heiratslustigen immer nicht sauber ist und auch der Hermogenes der Apostelzeit in der Glaubenslehre nicht verharrte.3 Jedoch was liegt an der Person; ich habe es mit ihrer Lehre zu thun. Hermogenes scheint denselben Christus und diesen in keiner andern Weise anzuerkennen wie wir, und doch nimmt er einen andern an und stellt sich ihn anders vor, ja er beseitigt alles, was Gott ist, da er nicht will, dass derselbe das Weltall aus Nichts geschaffen habe. Er hat sich nämlich vom Christenthum ab-, der Philosophie zugewendet, von der Kirche zur Akademie und zu den Hörsälen. Dort entlehnte er den Stoikern die Annahme einer mit Gott gleichzeitigen Materie, die immer dagewesen, ungeboren, ohne Anfang und ohne Ende sei, aus welcher der Herr nachmals alles gemacht habe.


  1. Wachset und mehret euch, Gen. 1, 28. ↩

  2. Cauterium, eigentlich ein Instrument zum Einbrennen der Farben in die Wand bei encaustischer Malerei. ↩

  3. II. Tim. 1, 15. ↩

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