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Aber sie haben auch die Namen; denn wie die Ruhe und die Ermüdung bedürftig sind einander, damit der Mensch durch nützliche Ermüdung die Ruhe erwerbe, so ist es zu verstehen von allen Mischungen der Geschöpfe unter einander. Wie die Kälte und die Wärme, von denen die eine erfrischt S. 83 und die andere erwärmt; für beide ist eine schöne Vermischung nöthig gemäß den Gütern des Schöpfers, nicht zur Strafe von einander begrenzt; denn „Eine Grenze hat er gesetzt,“ sagt die Schrift, „die sie nicht überschreiten.“1 Denn der Mensch ist erfinderisch durch die Sorge des Schöpfers für die Bedürfnisse seiner Erlösung, um sich in den Besitz der Güter zu setzen mit freiem Willen, damit er, wie ein Sohn der Sorge des Vaters sich erfreue, und nicht wie ein Diener mit Zwang, wie die anderen Geschöpfe.
Ferner die Winde: es gibt solche, welche trocknen, und es gibt solche, welche feucht machen die Erde und die Pflanzen; es sind solche, welche zum Nutzen dienen, und solche, welche zum Schaden; nach der Fürsorge Gottes miteinander vermischt, haben sie auch die Namen. So auch die Gesundheit und die Schmerzen; denn die Gesundheit ermuntert zum Werke tugendhaften Wirkens und zu nützlichen Künsten, und die Schmerzen bedürfen der Aerzte, Gottes und der Menschen. Durch die Geduld wird der Mensch die Nachlassung der Fehler finden, und auch Lohn, wie Job, und sie haben auch die Namen. So bewirkt auch die Traurigkeit und die Freude, wenn sie nach den Dingen der Welt ist, Tod und Verderben, wenn aber nach Gott, so bringt sie Trost und in Hoffnung die Freude gemäß den versprochenen Gütern, und sie haben die Namen. So auch werden Fülle und Mangel miteinander gebraucht; denn die Fülle erfreut den Mangel, und der Mangel zeigt den Schmuck der Geduld und Thätigkeit in künstlerischer Arbeit, und vereinigt haben sie Nutzen und ihre Namen nach ihren Erscheinungen. Ebenso auch die Furcht und die Sorglosigkeit; denn die Furcht verlangt nach der Sorglosigkeit, und die Sorglosigkeit nach der Furcht, welche behutsam macht gegen den Willen des Herrn und nicht zuläßt die Lasterhaftigkeit. Und miteinander vermischt nach dem Gebote, sammeln sie das Nützliche in uns an gemäß der Bezeichnung des S. 84 Namens. Ebenso, wenn der Ruhm und die Verachtung einander Platz geben, so bleiben sie in den Grenzen; aber wenn sie das Maß überschreiten, so schaden sie im Geistigen und Leiblichen, wie dieses Allen ganz klar ist, und von den Namen lernen wir die Dinge kennen. So auch sind die Wohlthaten und die Strafen nicht Eins, und beide sind nothwendig; das Eine ermahnt zu guten Werken, und das Andere hält die Neigung zu den Sünden ab und durch die Qualen ändern die Schlechten die Sitten und kehren zum Guten zurück. Die Gutthätigen sollen nicht vergessen das wohlthätige und selige Erbe und die versprochenen Verheißungen, was noch mehr Zuwachs gibt zum Guten, und so erhalten sie die Namen.
Spr 8,29. ↩
