9.
Aber der gütige Gott in seiner großen Liebe, womit er die Menschen liebte, ermahnt oftmals und überliefert nicht dem Tode und tödtet nicht und hebt nicht auf das Gedächtniß der Ausgelassenen und Sündhaften. Aber da sie nicht wußten zu danken für die Geschenke Gottes und seinen Gesetzen zu gehorchen, so bemächtigt er sich ihres Ruhmes und ihres Ueberflußes durch Unglück, würdig der Klagen und der Thränen, damit sie ermahnt und gereinigt werden und eintreten in die Fürsorge des Gütigen, immer das Gute zu thun vor ihm und ferne zu bleiben den schlechten und zügellosen Sitten, und nicht die dankbaren Reihen in undankbare verwandeln und die Zeit des Friedens und der Ruhe in Bitterkeit und in die Schläge S. 88 verderblicher Uebel. Wenn sie die schlechten Sitten in Tugend verwandeln, so kehrt auch die Zeit zur Ruhe zurück, und wir sind theilhaft der Fürsorge der Herrlichkeit und des letzten Gerichtes. „Ruhm und Ehre und Friede Denen, die Gutes thun, sagt der selige Apostel, und Zorn und Aerger und Bedrängniß, sagt er, über Jeden, welcher Böses thut.“1 Die Gutthätigen also sind glücklich in seiner Güte und Erben seiner Sorge und Fürsorge und der Verheißungen in Christo. Denn auf der Erde besitzen sie seine Fürsorge, und in der Hoffnung der untrüglichen Versprechungen erben sie die unermeßlichen Güter gemäß der Gerechtigkeit. Aber die Ungehorsamen und die Zügellosen sind theilhaft der Drohungen des Herrn, welche die süße Zeit seiner Sorge verändern in die bittere Vergeltung der Strafen und Qualen und verschiedener Schläge.
Röm 2,9.10. ↩
