12.
Da erhob sich der Unreine in großem Zorn und gab ihn in Gewahrsam. Er ging zum König und sprach: „Von jenen fünfzehn Sekretären, die abfielen, beharrt nur noch ein Jüngling auf seiner nazarenischen Gesinnung und redet verwegen." Der König befahl, den Jakob vorzuführen und sprach: „Hast du, Todeswürdiger, nicht den Nazarenerglauben verleugnet?" Der S. 175 Herrliche sprach: „In Wahrheit, ich habe ihn nicht verleugnet und bis zum Tode verleugne ich ihn nicht." Der König sprach: „Ich befehle, dich mit vielen Martern zu peinigen, bis du verleugnest." Der Selige sprach: „Wenn deine Majestät nicht zürnt, möchte ich dir ein Wort sagen." Er sprach: „Sprich." Er sprach: „Dein Vater Jezdegerd regierte einundzwanzig Jahre in Ruhe und Frieden und alle Feinde überall wurden ihm Freunde und Untertanen, weil er die Christen ehrte, Kirchen baute und ihnen Frieden gab. Aber am Ende, da er sich von all diesen guten Dingen abwendete, ein Christenverfolger wurde und das unschuldige Blut der Gottesverehrer vergoß — du weißt, welchen Todes er im Unterschied von allen Menschen starb und sein Leib erhielt kein Begräbnis1. Auch du nimm dich in acht, daß du nicht durch solches Tun zu solchem Ende kommst." Der König wurde von großem Zorne erfüllt und sprach: „Ich befehle, daß dieser neunmal getötet werde." Er schrieb eine Urkunde (πιττάκιον) und gab sie einem Eunuchen als Kommissär, zwei Magiern und einem der Großen und befahl: „Wie in dieser Urkunde geschrieben steht, so soll diesem geschehen, der sich gegen unsere Majestät verging, den Nazarenerglauben nicht verleugnen und Sonne und Feuer nicht anbeten will."
Nach der Legende verschwand J. in Gurgan spurlos auf einem geheimnisvollen Schimmel, den er zureiten wollte. Vgl. Tabari 77 ff. ↩
